Zwischen Altweibersommer und Herbst – Teil 2

Nicht kleckern, sondern klotzen

Bis jetzt geht mein Plan auf. Die Fische scheinen gut aufs Futter einzusteigen. Hätte mich auch stark gewundert, wenn nicht, schließlich steht hier im Hinblick auf die Bedingungen alles auf Sieg. Regen, Südwestwind, fallender Luftdruck und die beste Jahreszeit. Mit soliden Fischmehlködern in 14mm und 24mm plus Tigernüssen im Gepäck habe ich außerdem immer ein gutes Gefühl. Diese Futtermischung riecht ja buchstäblich nach Herbst und dicken Karpfen.

Fast immer mit dabei...Tigers!

Da ist für jeden etwas dabei, sei es für Partikelliebhaber, Fische, die sich lieber von kleinem Futter ernähren oder die sich gleich einen großen Happen reinziehen. Große Boilies landen bei mir eigentlich immer auf dem Futterplatz – hauptsächlich wegen lästiger Weißfische, Wasservögel und sonstigen ungebetenen Mitessern. Das kann ich einfach nicht brauchen! Letzten Endes soll für die Karpfen was übrig bleiben. Mit kleinerem Futter kann man natürlich leicht einen Platz aktivieren, weshalb ich auch 14er Murmeln füttere. Zusätzlich jage ich einige Handvoll Boilies durch den Kutter und Krusha.

Kutter und Co. im Einsatz

Das bringt zusätzliche Attraktivität und am Spot liegen zusammen mit den Partikeln nicht nur runde Boilies, sondern Formen aller Art – große, kleine, eckige, krümelige, halbe etc.  Das lockt!

Fressende Fische an einem Spot zu haben ist weit mehr wert als ein guter Flavour! Stichwort Futterpyramide. Natürlich kann man die Karpfen auch aussitzen, nur wer hat dafür schon Zeit? Bei schnellen Sessions von ein/zwei Nächten sollte man die Fische so schnell wie möglich am Angelplatz haben und sie „abernten“.

Zurück am Ufer lege ich die Rute auf die Banksticks und klemme sie fest in den Backrest.

Rutenaufbau - rock solid!!

Ich fische hier „hook and hold“ mit komplett geschlossener Bremse vor ein Hindernis und will den Fisch nicht verlieren. Der schwere Hanger steht fast auf Anschlag, die Schnur auf Hochspannung, der Delkim auf hohe Sensibilität. Meldet der sich, muss ich eigentlich schon bei den Ruten stehen und Druck auf den Fisch bringen. Beim ersten Fisch klappte das hervorragend…1:0 für mich. Hindernisangelei ist halt ein zweischneidiges Schwert. Hindernisse sind schlicht und weg Hot Spots, wo sich immer Fische aufhalten. Nur die da auch zu fangen, geschweige denn sicher in den Kescher zu bugsieren, steht wieder auf einem anderen Blatt. Da helfen mir kein lascher Rutenaufbau und keine schwachen Materialien. Das muss passen! Hier ist auch kein Platz für Experimente. Altbewährtes muss ans Band. Rigs, die für mich am zuverlässigsten haken, die standhalten und das Fischmaul nicht unnötig strapazieren. Für zuverlässiges Haken und Schutz für das Fischmaul verwende ich lange Schrumpfschläuche. Der legt sich beim harten Drill um das Karpfenmaul und hindert das Vorfachmaterial vor dem Einschneiden in dieses. Der 6er Wide Gape X saß beim ersten Fisch bombe in der Unterlippe. Mit seinem dickeren Draht ist er auch prädestiniert für diese Art Angelei. Der Haken hat zudem eine schöne gebogene Spitze, die wie die Klaue eines Greifvogels in das Fleisch greift und deswegen schwieriger vom Fisch wieder loszuwerden ist. Mittlerweile mein Lieblingshaken!

Die Ruten liegen auf sehr hartem Untergrund, der mir den Einsatz von extra kurzen Rigs um die 11cm erlaubt.

Harter Boden - kurze Rigs

Zusammen mit schweren Grippa Bleien und Hybrid Lead Clips steht ein Set-Up, das den Fisch schnell und zuverlässig hakt und nach dem Anbiss das Blei loswird, sodass sich der Fisch damit nirgendwo festsetzen kann und ich ihn ungehindert drillen kann.

Beim Hindernisangeln brauche ich zuverlässige Bleiclips!!

…Ende von Teil 2 – stay tuned for more… 😉

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