Das letzte Mal hatte ich dieses Gewässer wohl 2013 beangelt, genau weiß ich es aber nicht mehr. Man erzählte sich früher Geschichten über große Karpfen und andere Begebenheiten, die sich dort ereignet hatten. Ich habe losgelassen und meinem ursprünglichen Hausgewässer den Rücken gekehrt und mich anderen Seen und Herausforderungen gestellt. Doch 2018 steht es wieder ganz hoch im Kurs und ich habe mir fest vorgenommen, mich dort durchzubeißen und dem Gewässer den einen oder anderen Fisch zu entlocken. Leichter gesagt, als getan. Wo beginne ich? „Zurück in die Vergangenheit“ war das Credo, wusste ich nämlich, wie dort an bestimmten Stellen geangelt werden musste und wo die Karpfen entlang ziehen. Schon im zeitigen Frühjahr mit Markerrute bewaffnet, erkundete ich interessante Bereiche, für die sich ein Ansitz lohnen würde. Mein Plan war es, in einem Zeitfenster von mehreren Stunden zu angeln, und die Beißzeiten herauszufinden. So stand kürzlich der erste kurze Ansitz an.
Markerrute aufgebaut, mithilfe der Korda Distance Sticks die richtige Entfernung eingeclippt, und die beiden Ruten startklar gemacht. Zwei Tigernüsse sowie ein VNX+ Basemix Pop Up sollten es richten. Auf dem Spot mit fünf Spombs etwas Tigernüsse verteilt und sehen, ob in den vier Stunden ein Fisch dort auf sich aufmerksam macht. Mitunter eine ambitionierte Aufgabe, ausgerechnet in diesen wenigen Stunden auf einen Biss zu hoffen, doch auf diese Art und Weise möchte ich den Fischen und somit dem Fangerfolg näherkommen. Aufgrund privater Verpflichtungen habe ich dann gegen frühen Nachmittag mein geringes Tackle zusammengepackt und bin ohne Fischkontakt nach Hause gefahren. Der nächste Kurzansitz ist schon geplant…
Über die nächsten Wochen verteilt, gelang es mir, ein- bis zweimal im Monat für wenige Stunden an das Gewässer zu fahren. Waren zu Beginn meines Vorhabens im Frühjahr die Bedingungen noch nicht ideal, besserte sich die Situation zusehends. Mit den wärmeren Temperaturen schien auch sprichwörtlich Leben in das Gewässer zu kommen. Mein Angelkumpel Tom und ich füttern in unregelmäßigen Abständen bestimmte Bereiche des Gewässers an und hofften, dass über kurz oder lang Fische auf die eingebrachten Tigernüsse, Pellets und Freezerbaits stoßen würden. Nach zwei weiteren Kurzsessions von mir und ich rede hier von einer Dauer von zwei bis drei Stunden, blieb die Matte immer noch trocken. Mir war klar, dass es hart wird, aber insgeheim rechnete ich doch mit zumindest einem Fisch.
Es war ein Wochenende im Mai und Tom gab mir per Whats App Bescheid, dass er gerade einen Fisch über die Maschen ziehen konnte. Erleichterung und Freude über den Fisch machten sich breit. Es scheint jetzt vielleicht doch allmählich loszugehen. Er hatte als Hakenköder ein leeres Schneckenhaus, mit Teig gefüllt, verwendet. Sein Plan ging auf. Auch das regelmäßige Füttern mit Tigers und unterschiedlichen Freezerbaits wie dem VNX+, Scoberrys, Nasty Shrimps und einer Eigenkreation schien sich jetzt bezahlt zu machen. Aufgrund beruflicher Verpflichtungen hatte ich jedoch nicht die Möglichkeit in der „guten Zeit“ im Mai und Anfang Juni ans Wasser zu kommen. Ich setze jetzt alle Hoffnungen auf den Sommer und den Herbst. Irgendwann muss doch auch bei mir der ersehnte erste Fisch auf die Matte. Bis dahin wird es aber vermutlich noch ein steiniger Weg…
Ich halte euch hier auf dem Laufenden.
Viele Grüße
Christoph