Seit etwa sieben Jahren, kurz nachdem ich mit dem Karpfenangeln begonnen hatte, fische ich fast ausschließlich mit dem Klassiker der Boilierange – dem Red Spice Fish. Dieser Fischboilie hat mir überall Fische an den Haken gebracht und hat mein volles Vertrauen. Aus diesem Grund habe ich nie auch nie drüber nachgedacht etwas anderes probieren.
Als es für mich vor kurzem jedoch an ein neues Gewässer ging beschloss ich auch einem neuen Boilie eine Chance zu geben und fischte mit dem CALAfrutti. Die Fische im See sind nicht sehr mit Boilies vertraut da sie in der Vergangenheit nur selten damit beangelt wurden. Der See ist somit kein schlechtes Gewässer um die neuen Murmeln zu testen.
Über den Fischbestand war mir bekannt dass zwar nicht viele, aber große und schöne Karpfen ihre Bahnen in dem See ziehen. Diese Info reichte als Reiz für mich aus. Die erste Session war eine spontane Nacht in der ich dummerweise dem Wetterbericht vertraute und meinen Schirm zu Hause ließ. Mitten in der Nacht zog jedoch ein starkes Unwetter auf und ich war so durchweicht dass ich um ein Uhr einpackte.
Ein paar Tage später war ich wieder am See und schaute als aller erstes nach ob meine Boilies noch an der Stelle lagen an der ich beim letzten mal fischte. Gegen meine Erwartungen waren sie noch da und das obwohl es neben dem einzigen versunkenen Baum im ganzen See war, der normalerweise ein absoluter Hotspot zu dieser Jahreszeit sein müsste. Nun wollte ich die Fische finden und pumpte schnell mein kleines Boot auf. Ich fuhr den kompletten See ab aber fand nur Graser. Langsam bekam ich Zweifel ob überhaupt noch Karpfen in diesem See schwimmen.
Die letzte Bucht die ich ansteuerte war sehr flach, meiner Meinung nach zu flach um hier Fische zu finden. Als ich dort ankam wurde ich jedoch eines besseren, denn insgesamt acht Karpfen hielten sich hier auf. Die Fische versammelten sich so als wollten sie laichen. Unter ihnen war ein fetter Spiegler mit zwei großen Schuppen auf der Flanke den ich auf locker über 20 kg schätzte. Die anderen Fische waren deutlich kleiner und schlanker. Nun stand jedenfalls der Zielfisch und der Angelplatz fest und ich rannte übermotiviert zurück zum Auto und machte meine Ausrüstung startklar.
Die CALAfrutti-Schneemänner lagen schnell in der Nähe der Fische und etwa drei Stunden später bekam ich die erste Aktion durch einen Fallbiss. Es war ein Graser, dem noch zwei weitere folgen sollten. So langsam machte ich mir Sorgen dass die Karpfen wirklich anfangen zu laichen und deswegen nichts fressen. Zum Glück lief die Rute kurze Zeit später richtig ab und ich fing meinen ersten Karpfen aus diesem See, einen toll gefärbten Spiegler den ich direkt bei bestem Licht in der Morgensonne fotografieren konnte. Besser kann ich ein Tag nicht beginnen! Danach bissen drei weitere Fische die äußerlich kaum unterschiedlich hätten sein können. Einer war schlank und schön beschuppt, der andere ledrig und vermutlich uralt und der dritte sehr hell und dick. Bei dem Dicken handelte es sich um den großen Spiegler den ich kurze Zeit vorher noch vom Boot aus beobachten konnte. Und tatsächlich war er noch voll mit Laich und hinterließ sogar einige Eier auf der Matte. Anfang Juli und die Fische laichen, dieses Jahr ist wirklich verrückt!
Ob ich die Fische auch mit meinen guten alten Red Spice Fish gefangen hätte? Sehr wahrscheinlich schon! Dennoch geben mir die Fänge mit den CALAfruttis großes Vertrauen in die Produkte von Successful-Baits, von denen ich in Zukunft öfter mal was neues ausprobieren werde wenn ich etwas Abwechslung brauche.
Lieben Gruß vom Wasser
Philipp Gatzsch