Winterspiele

 

Wenn die Zugvögel nicht mehr zu sehen sind und die Dunkelheit über den Tag regiert, dann steht eine Zeit an, welche unter Anglern wenig Anklang findet. Die Kälte und die kurzen Tage lassen einen Aufenthalt im Freien meist sehr unangenehm erscheinen. Was jedoch viel schlimmer scheint, ist die geringe Aktivität der Fische. Alles in allem scheint ein Sofa vor dem Kamin der beste Hotspot zu sein und wird dem See nicht selten vorgezogen.

Doch ich will euch an dieser Stelle ein paar Möglichkeiten aufzeigen und Gründe liefern, warum man es gerade zu dieser Jahreszeit probieren sollte.

Ein einsamer See

Während im Herbst noch alle Plätze am See besetzt waren und viel gefüttert wurde, so ist der See nur kurze Zeit darauf vollkommen verlassen. Die wenigsten Angler zieht es jetzt noch raus und das merken auch die Fische. Rapide senkt sich der Angeldruck, es fliegt kein zusätzliches Futter mehr in den See und bis auf einzelne Ausnahmen sind auch meistens alle Plätze am See frei.

Dies gilt es zu nutzen. Favorisierte Stellen können nun problemlos befischt werden und die Fische, welche zuvor aufgrund des Angeldrucks in Rückzugsgebieten anzutreffen waren, können sich nun auch wieder frei im See bewegen.

An dieser Stelle gilt es jedoch zu beachten, dass Location, so wie in jeder anderen Jahreszeit auch, den größten Aspekt für eine erfolgreiche Session ausmacht.

Nichts geht über Location

Wer die Videos des Facebook Accounts IFishMan verfolgt, der sieht klar, dass sich das Verhalten der Karpfen im Winter nicht gut vorhersagen lässt. Während die Fische im Dezember 2014 durch den ganzen See zogen, sieht man die Fische im Dezember 2015 nur auf einem Bruchteil der Fläche des Sees. Es kann jedoch deutlich erkannt werden, dass die Fische nicht nur still am Grund stehen. Das Gegenteil ist der Fall. Die Fische sind durchgehend in Bewegung.

Also lasst euch nicht trügen und setzt nicht nur auf altbewährte Stellen! Sucht mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nach den Fischen und legt dann erst los !

Füttern oder Single Hookbait

Habe ich die Fische lokalisiert geht der Spaß erst los. Natürlich kann man auch jetzt spontan erfolgreich sein und seine Fische fangen. Ich versuche jedoch mehr aus der Situation zu machen. Hier kommt der gesunkene Angeldruck ins Spiel. Da an den Seen nun weniger los ist, stellt es auch kein Problem dar, wenn ich an einer der Stellen füttere. Der deutliche Vorteil zu den wärmeren Jahreszeiten besteht darin, dass ich mir ziemlich sicher sein kann, dass in der Zwischenzeit wenig oder gar nicht geangelt wird. Somit können die Fische in aller Ruhe Vertrauen finden und meinen Platz, sowie das Futter annehmen. Für mich hat sich ein Zeitraum von ca. zwei Wochen als geeignet und erforderlich herausgestellt. Die Intervalle der Fütterung versuche ich dabei möglichst klein zu halten, sodass spätestens alle zwei Tage Futter am Platz liegt.

Seafood+selbstgerollte Seafood PopUps!

Die Futtermenge wähle ich natürlich absolut angepasst zu den vorliegenden Bedingungen. Jedem muss klar sein, dass der Stoffwechsel der Fische reduziert ist und somit auch weniger Nahrung aufgenommen werden muss.

Um mit einer kleinen Menge Futter möglichst viele Fische anzusprechen, empfiehlt es sich kleine Boilies, Teigklumpen, Partikel oder Grundfutter zu verwenden. Besonders der Teig sorgt am Platz für ordentlich Aktivität. Wirft man ihn in großen Brocken in den See, so ist er durch die Fische nicht direkt aufzunehmen und gibt nur bei „Bearbeitung“ durch diese etwas von sich ab. So verbreiten sich die feinen Partikel auf dem Platz. Selbst wenn diese durch andere Fischarten aufgenommen werden, so bleiben feinste Partikel davon im Sediment am Platz erhalten und lassen die Fische weiter suchen. So kommen selbst die Winterfische gut in Bewegung, ohne dass sie zu viel Futter auf einmal erhalten.

Auch bei Kälte !

Wenn es dann endlich ans Wasser geht nutze ich dafür gerne folgendes Vorgehen.

Eine Rute wird auf dem Futterplatz abgelegt. Diese sollte dem Futter so nah wie möglich kommen und wird nur mit einem Wafter der gefütterten Sorte Boilies abgelegt. Dabei verzichte ich komplett auf bunte Pop-Ups. Dies hat den einfachen Grund, dass ich den Fisch über zwei Wochen an eine Futtermischung und keine bunten Boilies gewöhnt habe und ich mich von diesem Futter so wenig wie möglich abheben möchte. Besonders an einem See mit Angeldruck kann es da schnell vorkommen, dass zwar das ganze Futter weg ist, der Hakenköder jedoch nicht angerührt wurde.

Für die neugierigen Fische lege ich meine andere Rute aus. Diese spielt genau auf den gegenteiligen Aspekt an. Das Blei wird mit Teig ummantelt und es kommt entweder ein einzelner Boilie/Wafter oder etwas buntes ans Haar. Die Rute wird spätestens alle zwei Stunden umgelegt und dient dazu die Fische aktiv zu suchen. Es wird kein weiteres Futter eingebracht, um den Fischen keine Wahl zu lassen. So ist es mir möglich sowohl die misstrauischen und die neugierigen Fische anzusprechen, relativ aktiv und gleichzeitig stationär zu angeln.

Genau so habe ich es in den letzten zwei Sessions gehandhabt und war mit zwei Freunden sehr erfolgreich unterwegs! Neben einem absolut genialem Spiegler, den ich meinem Freund Seb verdanke, konnte ich mit meinem Freund Marcel zwei Fische über das Silvester Wochenende fangen, welche bei 1030hPa bissen! Einer der Fische kam schon nach zwei Stunden auf dem Futterplatz und der Andere genau im Jahreswechsel auf den Single Hookbait mit Teig!

Seb mit einem dicken Weihnachtskarpfen!

Marcel macht es an Silvester richtig!

Also lasst es euch nicht nehmen! Zieht euch warm an, schnappt euch einen guten Freund, eine Heizung und macht euch auf ans Wasser. Denn wer weiß, wie lange die Gewässer noch offen sind!

Rafael Bringmann

Die von mir verwendeten Produkte findet ihr hier:

1. Seafood Boilies:

https://shop.successful-baits.de/Fertigboilie-Seafood

2.Der Nasty-Shrimp Teig:

https://shop.successful-baits.de/Teig-Nasty-Shrimp

3.Seafood Basemix PopUps:

https://shop.successful-baits.de/Basemix-PopUps-Seafood

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