Mit einem komischen Gefühl fuhr ich in den letzten Tagen zum Wasser. Das Wetter war toll, die Temperaturen jedoch ganz und gar nicht. Rauf, runter, Regen, Schnee und Graupelschauer bringt uns der April in diesen Tagen. So ein Mist, scheint es doch jetzt perfekt für den ersten Blank des Jahres zu sein. Ich bin da Realist und schaue dem Ganzen skeptisch entgegen, ist der Frühling schließlich noch nie mein Freund gewesen. Diese Zeit, ja ich möchte sagen, von März bis Mitte April. Genau dann, wenn die Wassertemperaturen langsam steigen, ist die schlimmste Zeit für mich. Überwasser scheint alles perfekt, die Blumen und Bäume sprießen und schmücken die Landschaft mit kräftigem, frischem grün. Unterwasser sieht alles anders aus! Es ist noch Winter, da besteht kaum Zweifel. Wassertemperaturen unter 10 Grad und träge Fische machen mir meinen Saisonstart zum Debakel erster Güte. Und dieses Jahr ist es nicht das erste Mal, dass ich die bekannte Regel „Weniger ist mehr“ missachte und abermals in mein Verderben renne. Mit anderen Worten, die Premiere war ein Reinfall. Die Enten lachten mich aus, schnnatterten blöde herum und freuten sich über ein leckeres erstes Mahl. Mein Futter kamen ihnen ganz recht, alles Federvieh freute sich. Tja so ist er eben – der Frühling. Trotz schlechter Prognosen für das Wochenende konnte ich mein Ego etwas aufbauen und nochmal einen Versuch starten. Diesmal aber ganz woanders und diesmal versuchte ich mich an bekannte Regeln zu halten. Ohne Vorfüttern kann ich aber dann doch nicht und beschränkte mich auf ganz wenige Partikel mit Groundbait und gecrushtem Allerlei. Ein paar Hände davon verteilte ich in recht flachem Wasser mit der Hoffnung eine weitere Pleite zu vermeiden. Um nicht noch mal als Schneider zu erwachen, probierte ich es einfach nur Short am Morgen. Ein paar Stunden intensiv sind manchmal doch besser als oft angenommen. Mit einem ganz guten Gefühl baute ich in aller früh mein Setup auf. Wie immer, wenn es Short zur Sache geht, habe ich nur wenig Tackle dabei. In Sachen Futter will ich diesemal nichts falsch machen, nicht wieder in alte Routinen verfallen. Nein! Also gibt es keine großen Mengen Futter an diesem verregnetem Montagmorgen! Ich knete nur ein wenig Groundbait ums Blei – das muss reichen. Und es reichte. Der Erste ist doch immer etwas besonderes – egal wie groß. Das Ergebnis ist sicherlich noch ausbaufähig und dennoch bin ich zunächst gesättigt! Weniger ist manchmal mehr – in aller Hinsicht!
