Teamplaying

Es ist Oktober 2011, diese merkwürdige Zeit in der ich unruhig werde. Nicht weil der Hafer sticht, sondern dieser unglaubliche Zwang, genau jetzt ans Wasser zu müssen. Sie zieht mich magisch an, diese Zeit des langsamen Abschieds.

Das Jahr zeigt sich noch einmal von seiner buntesten, zauberhaften Seite. Ich liebe den Nebel und die schon kalten Winde. Dieses Jahr hat es mich endlich zu einem längst geplanten Trip an unser Teamgewässer gezogen. Der Glabacher Bruch liegt direkt an der Grenze zu Holland und wird nur vom Successful-Baits Team befischt. Trotzdem springen einem die Fische nicht ins Netz, denn auf 37 Hektar müssen die Fische erst einmal präsent gemacht werden.

Auf meinem ersten Platz war das nicht der Fall. Der Wind stand mir im Rücken und das Wasser wirkte tot, obwohl der Platz recht hübsch und interessant aussah. Da hier weder Boot oder Futterboot erlaubt ist, kann man nur erahnen wo was gehen könnte. Hier wollte ich auf jeden Fall weg, denn auf der anderen Uferseite tobte das Leben in Form eines wunderbaren Westwindes der das Ufer aufwühlte und meine Gedanken inspirierte. Das einzige Problem, da sitzt Frank Keysers, in den Morgenstunden von 5.oo bis 12.oo Uhr und hält den Platz immer mit etwas Futter bei Laune. Ich möchte aber gerne auf die Waldseite und das erzähle ich Frank. Er bietet sofort an mir seinen Platz zu überlassen, da er sowieso nur Morgens für ein paar Stunden dort fischte. Da er ganz in der Nähe wohnt kann er zu jeder Zeit an diesem See fischen, für mich sind es mal eben 430 Kilometer. Ich schaue mir den Platz an und fasse meinen Entschluss den Platz von Frank zu befischen.

Das wird wohl nur in einem echten Team passieren, oder ? Frank erklärt mir noch kurz die Umstände zu Wasser und zu Land. Das Problem: Hier im tiefen Wald dürfen wir nur ein Schirmchen aufbauen. Ich habe zwar eins mit, aber es leckt wie Götz und da Regen angesagt ist kann es ganz schön nass werden. Das erzähle ich Christian Heymanns und der leitet das sofort an Frank Weirich weiter. Ich habe alles eingepackt und von Frank K. noch den Pollerschlüssel bekommen um auf den Parkplatz zu gelangen. Dort angekommen erwartet mich Frank Weirich schon am Waldparkplatz und begleitet mich zu meinem neuen Platz, etwa 250 Meter durch den Wald. Er hat sein eigenes, kleines, feines Schirmsystem von Trakker mit und baut es ganz selbstverständlich mit mir auf. Das ist wohl der vielzitierte Teamgeist. Nochmals vielen Dank, es hat mich trocken gehalten.

Danach war ich alleine. In 5 Gängen a 250 Meter, ackerte ich mein restliches Geraffel an mein neues Areal. Ich fütterte meine 3 ausgesuchten Plätze, mit je einem KG Boilies und machte meine Fangeisen Wide Gape X, Gr. 8 mit einem 24 iger Boilie scharf. Ich war gespannt was der neue „Krill BP“aus dem Wasser zaubert, denn der Duft dieser neu entwickelten Wunderwaffe hat mich selbst betört. Eine Rute fische ich mit Snowman Red Fish- Sinker 20mm + orangefarbenen Pop up.

Kurzum ich hatte eine traumhafte Session mit echten Kracherfischen. Von 9 Fischen wurden 7 auf „Krill BP“ (BP steht für Black Pepper), gefangen. Und ich versichere Euch das es so ist wie ich es schreibe, dieses ist mir sehr wichtig ! Fast alle Fische wurden Nachts gefangen, zu einer Zeit an der Frank K. nicht gefischt hätte. Entweder die Fische haben jetzt im Herbst andere Fressgewohnheiten oder sie hatten sich allmählich von Franks morgendlicher Angelzeit abgewandt und die ruhigere Nacht favorisiert. Der schönste Fisch kam nach einem heftigen Drill um 4.40 Uhr des letzten Morgens vor meiner Abreise. Ein echter Schuppenknaller mit der feisten Figur eines Spieglers. Ein sehr geiler Fisch, der dem seit 36 Stunden auf dem Platz liegenden Krill Boilie nicht widerstehen konnte. Ich war über dieses Ergebnis total happy.

In den 10 Tagen am See bin ich gelegentlich vom Teamkollegen Frank und Randolf mit frischen Brötchen und Kuchen versorgt worden oder Frank K. hat meinen Akku für die Kamera mitgenommen und geladen zurückgebracht. Chris Heymanns hat mich besucht und überhaupt hatte ich immer das Gefühl, wenn Du hier mal was brauchst, dann hast Du ein echtes Team in der Nähe die alle genau wissen was ein Karpfenangler benötigt. Das war besonders wichtig nachdem der erste Beutel „ Krill Boilies“ aufgebraucht war. Ich bekam sofort Nachschub.

Ein funktionierendes Team ist der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg. Alle Informationen über Gewässer, Umstände und Bedingungen sind ehrlich. Dieser Informationsfluss ist für das ganze Successful-Baits Team wichtig. Seit 10 Jahren gehöre ich dem Team an. Nicht weil ich es muss, sondern aus tiefer Überzeugung.

Vielen Dank Ihr Lieben, bin auch gut wieder in Hamburg gelandet.

Euer Holli – Team Successful Baits

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