Im Zuge meiner sportlichen Aktivität umrunde ich meistens den See 5 km / 30 min , ein hartes Stück Arbeit. Jedoch achte ich dabei immer auf irgendwelche Aktivitäten um mich herum, zumal die Fische langsam aber sicher in Laichstimmung sein müssten, umso mehr. Doch Fehlanzeige, aber warum? Hängt es mit dem verkorksten Frühjahr zusammen, oder habe ich einfach nur Pech? Doch als einige Tage später mein Handy klingelt und eine Stimme mir sagte:“ Christoph hier laichen die Karpfen überall es klatscht hier nur noch“! „Sicher, sind es auch zu 100% Karpfen??“ „ Ja zu 100%“. Schnell packte ich mein Angelgerät für eine Short Session. Es war DIE Chance, eine Riesenansammlung von laichenden Karpfen wartet auf mich. Am selben Abend fuhr ich noch zum See, als ich den Berg mit dem Trolley runterkam war das Liebesspiel der Fische aus der Ferne schon zu hören.
Ich weiß, dass laichende Fische nicht gerne Fressen, ABER sie laichen ja nicht alle aufeinmal und sind dann verschwunden! Nein, es kommen laufend neue Fische um am Sex on the Beach teilzunehmen, und die die fertig sind, sind dann auf Fressen programmiert, auf einen solchen Fisch hoffte ich in dieser Nacht. Auffallende Köder sollten die Liebessüchtigen zum Fressen animieren. Ich montierte die Ruten jeweils eine mit einem White Halibut Pop-Up in 20 mm mit einem Fake Maiskorn auf dem Kopf und die zweite Rute mit einem ummanteltem White Halibut Hookbait in 24 mm. Als Beifutter kamen ein paar White Halibut Boilies mit paar Tigers und Mais an den Spot.
Die Pop-Up Rute platzierte ich sehr flach quasi auf der Wiese, ja genau in der Weise, der See hat momentan Hochwasser und die eigentliche Wiese wird zum Liebesspielzeug der Fische. Warum eigentlich auch nicht den Keks im Nachtschrank anbieten 😉 Kaum war die erste Rute am „Beach“ gelegen, schwamm ein Fisch nach dem anderen gegen die Schnur, trotz absenken (ich weiß ist nie 100%), dennoch scheint den Fischen alles egal zu sein, sie sind völlig auf SXX fixiert, der Bissanzeiger schlug laufend Alarm, nervend! Die zweite Rute platzierte ich in ca. 2 m tieferem Wasser, weil ich die „abgelaichten“ Fische darauf erwartete. Ich stellte mir die „Deadline“ auf 6:30 Uhr dann musste es aber diszipliniert ans Abtackln gehen, sonst droht ein zu spät zur Arbeit kommen, das soll nicht sein. Als ich entspannt auf der Liege lag und meine Bobbins auf den Schnüren tanzten, erwartete ich jeden Augenblick einen Lauf, doch einzig der Wecker riss mich aus dem Schlaf, Mist, blank und das mitten in Fischen! Einpacken war angesagt.
Pünktlich in der Arbeit angekommen, lies ich die Situation Revue passieren und kam zu dem Fazit, dass laichende Karpfen nicht fressen, ich habe es aber versucht 😉 Also beschloss ich mir das Liebesspiel der Fische nach der Arbeit „live“ anzusehen. Ich packte mein Schnorchelequipment und sprang in die Fluten in der Hoffnung, dass ich die ein oder anderen „gewichtigen Dame“ schöne Augen machen könne… 😉 Doch was war das, die Fische waren „normal“, – hatten sie etwa fertig? Also schwamm ich in die Wiese und schaute nach, und tatsächlich die Wiese und alles drum herum war voll mit Eiern, absoluter Wahnsinn…. Das signalisierte mir, die Fische sind umgepolt auf FRESSEN , jetzt oder nie dachte ich mir. Auf nach Hause und das eben ausgeladene Tackle wieder eingeladen und ab für weitere Nächte am den See. Die Situation war perfekt, massive und viele Fische standen am Laichort und warteten auf mein Futter. Jetzt muss es klappen, oder macht mir diesmal die enorme Hitze einen Strich durch die Rechnung? Die erste Nacht brachte keinen Fisch, dafür einige Laichbrassen. Die Wetterprognosen deuteten einen Wetterwechsel an, und wirklich es wurde windig und unruhig, die Weichen sind gestellt die Fische kommen in Fresslaune. Nachdem sich die Fische vom Laichstress erholten und ihre normale Verhaltensweise wieder angenommen hatten, begannen sie mit dem Fressen und ich fing. Am nächsten Morgen durfte ich 2 schöne Fische ins Fangbuch eintragen 21 und 18 kg, beide Fische waren sehr Kampfstark und energiegeladen. Diese Session zeigte mir, dass die Fische nicht direkt nach der Laich fressen sondern erst 2-4 Tage danach mit der Nahrungsaufnahme beginnen, wenn sie sich vom Laichstress erholt haben.
Der 21 kg Fisch ist für mich besonders, denn es ist der erste 40er Schuppi für mich aus diesem See. Begonnen mit 16 Pfund hin zur 50 Pfund über die 60 zu den 40 die Reise endet dann irgendwann bei 30…….
Im Anhang könnt ihr euch noch ein kleines Video hierzu mit tollen Unterwasseraufnahmen ansehen, viel Spaß dabei.
Hier geht´s zum Video “ Sex on the Beach“
Greets Chris
