Mein Jahr 2020

Hey Leute, wir haben inzwischen Oktober, eine heiße Phase für uns Karpfenangler, jetzt können wir nochmal alles aus der Saison rausholen, bevor in wenigen Monaten das Jahr bereits wieder beendet ist. Für mich ist jetzt ein guter Zeitpunkt, die letzten Monate schon einmal Revue passieren zu lassen und dabei möchte ich euch in den nächsten Blogbeiträgen mitnehmen. Starten wir in einer der schönsten Zeiten.

Die Natur erwacht wieder

Endlich war er da, der Frühling. Die ganze Natur erwachte und das Wasser wurde allmählich durch die Sonnenstrahlen erwärmt und auch die Fische bekamen vermehrt Lust zu fressen. Wir hatten Anfang April und ich wollte die nächsten paar Tage an einem Vereinsgewässer, einer Kiesgrube mit vielen Sandbänken, Plateaus und überhängenden Büschen, verbringen. Das Gewässer ist nicht allzu groß und somit perfekt für die aktuelle Jahreszeit. Ich konzentrierte mich auf die Uferbereiche und Flachwasserzonen, sowie vorhandene Sandbänke.

Ich beköderte zunächst all meine Ruten mit einem Popup, angeboten am Spinnerrig. Als Beifutter kamen die Boilies passend zu den Popups, etwas Stickmix und natürliche Nahrung (Zuckmückenlarven, Gammarus und Seidenraupen) zum Einsatz. Von den Naturködern brachte ich nur relativ wenig in meine Futtermischung ein, da besonders die Seidenraupen sehr proteinhaltig sind und ich dich Fische nicht direkt sättigen wollte. Sobald die Köder im Wasser platziert waren, folgten ein paar Spombs mit meiner Futtermischung direkt auf meinen Hakenköder. Mit dem Futterrohr verteilte ich anschließend 2 Hände Boilies großflächig drumherum. Nun hieß es abwarten, es wurde dunkel und absolut ruhig um den See herum. Doch es blieb nicht so ruhig – In der ersten Nacht konnte ich 4 Fische fangen und es war direkt ein guter dabei! Ein wunderschön beschuppter Spiegelkarpfen bei schönstem Morgenlicht, was gibt es geileres?

Was ein toller Fisch, was ein toller Start!

Gut Gelaunt startete ich den neuen Tag und gönnte mir ein schönes Frühstück während des Sonnenaufgangs. Als der Tag jedoch weiter voranschritt, blieb es ruhig und ich musste mir Gedanken machen. Nur Vereinzelt zeigten sich Fische, woraufhin ich sie anwarf und mit einem einzelnen Popup versuchte zu überlisten. Doch die Mäuler waren zu. Ich verbrachte den Tag also damit, Rigs zu binden, die Natur zu genießen und weiterhin auf Fische zu achten, die sich zeigen. So brach schließlich der nächste Abend an und ich beköderte alle Ruten nochmal neu und fütterte gar nichts nach. Ich hatte nicht viele Weissfische und andere Mitesser, somit war ich mir sicher das noch Futter liegen würde.

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit lief eine Rute ab. Ich nahm die Rute auf, doch bereits nach wenigen Kopfschlägen hatte sich die Schnur festgesetzt. Es war nichts zu machen und ich verlor den Fisch, was mich natürlich nach einem ganzen Tag ohne Aktion mächtig angekotzt hat. Schnellstmöglich brachte ich die Rute neu aus und fütterte ein paar Hände VNX+ und Scoberry Boilies hinterher. Allerdings blieb es die restliche Nacht ruhig und auch der folgende tag brachte mir nichts außer ein paar gute Fotos und Sonnenschein. Doch am späten Abend hatte ich endlich wieder einen Lauf, und was für einen! So schnell ich konnte lief ich zu meiner Rute, doch zu früh gefreut… Kein Fischkontakt. Ich kochte innerlich. Zwei Fische hatte ich nun in Folge nicht landen können, obwohl ich mit diesen Rigs zuvor nie Probleme hatte. Ich band mir also erneut ein neues Rig und platzierte die Rute wieder auf dem Plateau. Doch erneut blieb die weitere Nacht ruhig.

Erneut blieb die Nacht ruhig!

Als die Sonne wieder aufging machte ich mir frustriert etwas zu essen und überlegte mir, wie ich doch noch an einen Fisch kommen konnte. Ich nahm schlussendlich die Ruten aus dem Wasser und ging um den See, um Fische ausfindig zu machen. Und tatsächlich konnte ich einen Trupp Karpfen in der Nähe eines überhängenden Busches entdecken. Ich schnappte mir eine meiner Ruten und legte meinen Scoberry Popup direkt vor dem Busch ab. Nun heisst es warten, mal wieder. Plötzlich knallte der Bobbin an den Rutenblank, ich bekam tatsächlich einen Biss! Noch bevor ich die Rute richtig in der Hand hielt, merkte ich dass sich am anderen Ende nichts rührte. Der Fisch war ins Holz geschwommen. Kurzer Hand entschied ich mich ins Wasser zu gehen um den Fisch eventuell befreien zu können, doch der Fisch hatte sich vom Haken gelöst.

Ich gab dem Spot noch eine Chance, doch die Fische hatten sich verzogen. Am Abend saß ich in meinem Zelt und war beinahe ratlos was ich noch machen sollte, denn es schien alles was ich versuchte schief zu gehen. Eine Rute, die bis dahin noch keinen Biss bekam legte ich um, auf eine von meinem Platz aus auslaufende Sandbank. Als Köder verwendete ich nun keine Popups mehr. Ich brachte alle 3 Ruten mit Basemix Waftern an einem D-Rig aus und fütterte für jede Rute 2 Hände Boilies. Ich entschied mich auch hier wieder für Scoberry und VNX+. Und tatsächlich sollte sich meine Mühe bezahlt machen – Die Session ging in der letzten Nacht weiter, wie sie in der ersten Nacht angefangen hatte. Es lief wieder und nach jedem Fisch fütterte ich ein paar Hände Boilies nach.

Der Lohn der Mühen

Vier Fische waren das Resultat am nächsten morgen und mit dabei, ein schöner Schuppi in toller Frühjahresfärbung. Mit gemischten Gefühlen beendete ich meine Session und war dennoch zufrieden in der letzten Nacht noch ein paar Fische gefangen zu haben. Es war sicherlich nicht meine beste Zeit am Wasser, aber am Ende sind es genau solche Momente, die einen für das nächste mal noch mehr motivieren.

Tight Lines

Nicklas Lipok

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