Live vom Wasser
Nach 3 monatiger Enthaltsamkeit konnte mich auch der einsetzende Regen und der aufkommende Sturm nicht davon abhalten ans Wasser zu fahren. Die Sachen waren gepackt , wieso dann abbrechen? Am See entschloss ich mich fuer eins der schweren Holzboote, denen ich mit ihren 5 metern Laenge und einem Leergewicht von 1 Tonne am ehesten den Wellengang, der derzeit auf dem See tobte, zumutete. Doch schon beim ersten Uebersetzen und Auslegen der ersten Rute war mir klar, dass dies wohl kein Kinderspiel werden wird. Das Boot schaukelte verdaechtig und ich fragte mich wieso ich keine Schwimmweste anhatte. Der 54er MinnKota schnauffte bedenklich und tat sein bestes um es gegen die Wellen aufzunehmen. Ich spekulierte trotz den 6 Grad Wasertemperatur auf Fische im flachen, da sich ja laut Wetter.de die Sonne blicken lassen sollte, und so legte ich auf einer kleinen Sandbank, ca. 200 meter von meinem Bivvy, in etwa 1 meter Wassertiefe ab. Auf dem Rueckweg auf etwa halber Strecke blickte ich zum Spot und betrachtete die Richtung in der die Schnur ins Wasser lief….what the fuck ! – Was fuer ein Schnurbogen. Die zweite Rute folgte der ersten in etwa gleicher Tiefe und aehnlicher Entfernung…
Das Bivvy war bezogen und eingerichtet, nun war die Tasse Cappucino auch Willkommen. – Die Fallen waren gestellt.
So gegen 18 Uhr lief die Rute meines Freundes ab, die er in 3 meter Tiefe abgelegt hatte. Belohnt wurde er mit einem 46er Spiegler, dem die Birdfood gelb in Pistazie wohl sehr geschmeckt hatten.
Meine Ruten blieben stumm…die Nacht verlief ruhig…der Morgen auch…
Vielleicht hatte ich mich wohl zu sehr verspekuliert, so flach zu fischen, aber wer nichts wagt, der nicht gewinnt ! Und eins weiss ich genau: Es lag bestimmt nicht am Koeder !
Tina – Tight Lines !