Teil I

Die Närrische Zeit ist wieder einmal angebrochen, Zeit für Nichtkarnevalisten sich rar zu machen, doch wohin mit all der Zeit? Alle sind verkleidet unterwegs, es gibt keinen Fleck mehr, der nicht vom Karneval berührt ist! Mh…. blöd, aber das Frühjahr naht, die Fische werden zusehends aktiver, und den meisten Anglern „brennt“ es schon unter ihren Nägeln, stimmts ?

Es wird Zeit sich langsam Gedanken übers Futter zu machen. Zugegeben bei mir ist es auch immer „auf den letzten Drücker“ aber ich denke ich bin da nicht der Einzige, denn sonst würde das Geschäft im Frühjahr nicht aus allen Nähten platzen. Zu Beginn werden viele Ziele gesteckt, was ist denn Ihr diesjähriges gestecktes Ziel? Neue Gewässer befischen?  Den Personal Best jagen?  Oder den EINEN  ganz bestimmten Fisch überlisten?  Oder fischen sie einfach drauf los, frei nach dem Motto: Komme was wolle! Sind sie mehr der Abenteurer, der seine Herausforderung  im Ausland sucht? Vielleicht haben sie auch das Ziel am Ziel dranzubleiben ….. Ziele…. Ziele steigern den Ehrgeiz und üben Disziplin. Wie dem auch sei, für ihre Angel-Vorhaben benötigen sie auf jeden Fall Futter. Nun ist für mich die beste Zeit meine Boilies zu rollen, dann ist die viele Zeit auch sinnvoll genutzt.

Doch das Thema Futter ist immer so eine Sache. Bei unserer „Artenvielfalt“ fällt es schwer die richtige Köderwahl zu treffen. Dann stellt sich noch die Frage: Fischig, süß oder gewürzt,  konserviert, Freezer, gesalzen oder besser doch selber rollen. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Zu welcher Variante neigen Sie? Grundsätzlich machen sie mit keiner Köderwahl einen Fehler, die Köder fangen alle, aber es geht letztlich ja auch ein wenig um die eigene Vorliebe, um die eigene Lieblingssorte oder Erfahrung.  Ich persönlich tendiere eher zum Selbstrollen.  Die folgende Herstellungsbeschreibung ist nicht das Maß aller Dinge, nein, sondern vielmehr der Weg den ich beschreite, mit den Möglichkeiten die ich habe. Sicherlich geht es viel schneller mit den entsprechenden Gerätschaften. Auch hier gilt; viele Wege führen zum Ziel. Desweiteren ist dieser Blog-Eintrag für die jenigen gedacht, die in Erwägung ziehen selber zu rollen oder für jene, die weniger erfahren sind. Doch nun möchte ich ihnen die Vor,- und Nachteile der Eigenherstellung kurz aufführen.

Vorteile:

1. Größe: Wenn sie einen Ganzjahresmix wie z.B. den neuen Mussel Insect Boiliemix verwenden, können sie mit entsprechenden Rollbrettern die Ködergröße der Jahreszeit, in unserem Fall dem Frühjahr, anpassen.
2. Formgebung: Wenn sie an starken Schrägen fischen sollten, können sie ihren Boilies eine andere Form geben, damit sie nicht auf der Schräge bis an die Kante rollen.
3. Härte: Sie können die Härte selber bestimmen indem sie die Boilies länger oder eben kürzer trocknen lassen. ( geht auch mit den Fertigboilies )
4. Vielfalt: Wenn sie ihre eigenen Mixe rollen wollen, sind ihnen in der Zusammensetzung viele mögliche Varianten gegeben.
5. Frische: Der wohl wichtigste Aspekt ist die Frische der selbstgerollten Boilies.
6. Kosten: Wenn sie ihre eigenen Mixe kreieren, können sie selber entscheiden wie teuer ihre fertigen Boilies letztendlich sind ( natürlich eingeschränkt wegen der Rohstoffpreise )

Nachteile:

1. Zeit: Boilies rollen ist sehr Zeit intensiv.
2. Kosten: „Teure“ Anschaffungen für Gerätschaften stehen an.
3. Platz: Man benötigt Platz um eine vernünftige Arbeitsfläche zu haben. Und um später die Boilies auch trocknen und lagern zu können.
4. Reinigung: Lange Reinigungszeiten für die gebrauchten Geräte.
5. Wohnung: Mietwohnungen sind da eher weniger geeignet, bei stinkigen Flavours,  z.B. Monster Crab, Octopus könnte man Probleme mit dem Nachbarn/Vermieter  bekommen.

In meiner Anfangszeit, als ich von Zutaten und deren Eigenschaften noch keine Ahnung hatte,  griff ich auf Fertigmixe  zurück.

Nun kreiere ich meine Mixe auch selber, es ist eine schöne Sache wenn man die eigenen Ideen umsetzen kann und mit dem Resultat noch zum Ziel ( Fisch ) kommt. In meinen eigenen Mixen verarbeite ich Fischmehl, speziell Lachs- und früher auch Thunfischmehl. Das Thunfischmehl verwende ich mittlerweile garnicht mehr,  denn der Thunfisch ist durch die massive Befischung mittlerweile vom Aussterben bedroht, daher lehne ich ALLE Thunfischprodukte ( wenn dies möglich ist, ist meine persönliche Meinung ) ab.  Stattdessen kann man diverse andere Fischmehle wie z. B. Weißfischmehl, Sardinenmehl, Forelli gemahlen oder K35 Karpfenpellets verwenden.

Zum Mix

Aus vergangenen Jahren weiß ich wieviel ich verbraucht habe und kann auf die Erfahrungswerte dieser Zeiten zurückgreifen. Daher schätze ich es GROB ein wieviel ich für das kommende Jahr benötige, dabei berücksichtige ich die Angelzeit, die Gewässer und deren Bestand inkl. Weißfisch. Die Zutaten werden in %  angegeben, habe ich mich für einen Mix entschieden oder habe einen neuen kreiert, rechne ich die % Angaben in Kg  um und mische die Mehle/Zutaten in einer großen Tonne zusammen. Wer jetzt noch will der kann diverse Additive und oder Gewürze

( Knoblauchgranulat, Robin Red, Red Spice Garlic, Fischprotein, Lebermehl, Betaine oder Krillpowder, Spekulatius, Gewürzmischung Lebkuchen, Gewürzmischung Honigkuchen ) beifügen. Ich berücksichtige diese Additive mit 2% im Mix, d.H. bei 50 kg Mix sind das 1 kg, je nachdem wie intensiv der Geruch/Geschmack/Farbgebung sein soll, verwende ich mehr oder weniger. Mit einer handelsüblichen Haushaltswaage wiege ich die Mehle entsprechend meinen Kg-Angaben ab. Abschließend werden die Mehle mittels einer Akkubohrmaschine und einem Quirl, der ursprünglich zum Betonmixen gedacht war, vermixt. Das  gleichmäßige Durchmischen der Mehle ist wichtig, denn sonst könnte der Boiliemix bei schlechter Mischung nicht rollbar oder nur schwer rollbar sein. Schon ist der Mix „fertig“. Ich verwende Tonnen ( Standard – Deckelfässer ), bei denen man mit einem Spannring den Deckel fest aufpressen kann. Dies hat den Vorteil, dass sich der Mix, wenn man ihn nicht direkt verarbeitet, darin lange  halten kann, ohne dass er irgendwelche Qualitätseinbußen hat.

Teil II  erwartet Euch die nächsten Tage…