Die erste Woche meines Urlaubs näherte sich dem Ende zu. Ich musste mir langsam Gedanken machen, wo ich die zweite Woche verbringen wollte. Es standen mir einige Gewässer zur Auswahl. Ich hielt mir diese Entscheidung bewusst offen, um möglichst flexibel zu sein.
-Eine Woche verbrachte ich an einem Schleswig Holsteiner Natursee
Dieses mal entschied ich mich für einen mittleren Baggersee im Hamburger Raum. Unter den Anglern wird dieser See als recht launisch eingestuft. Mehrmaliges Vorfüttern, auch über längere Zeit ist meist die gängige Praxis. Ist aber längst keine Garantie für Erfolg, obwohl die Fischdichte im direkten Vergleich recht gut ist.
Zudem erschweren Reiherenten und Blässhühner das angeln. Sie tauchen jede Art Futter direkt nach dem einbringen zurück an die Oberfläche. Oftmals warten dort bereits Möwen um die mühevoll ertauchten Köder aus den Schnäbeln zu stehlen. Das kann für Angler und Ente recht frustrierend werden.
Egal!!! Am See angekommen wurde schnell alles aufgebaut und die Ruten in einer flachen Bucht verteilt. Auf das vorherige füttern verzichtete ich und wollte es ausschliesslich Instant versuchen. Es war sehr warm die Tage und ich habe mich gefragt, ob die Karpfen bereits gelaicht haben. Vielleicht waren sie kurz davor?! Keiner konnte mir eine Antwort liefern. Aus diesem Grunde entschied ich mich nur ein paar Hände Krill Boilies um die abgelegten Montagen zu verteilen. Die Bucht in der ich fischte war sehr flach und stark verkrautet. Also auch perfekt zum laichen dachte ich mir. Und hoffte, dass ich noch ein paar Fische abfangen konnte.
Um dem Dschungel unter Wasser angemessen zu begegnen, entschied ich mit klassischen PVA meine Haken zu schützen. Damit sie sich nicht in den zahlreichen Stängeln und Blättern verfangen konnten piekste ich präparierte Sticks auf die Spitzen.
-Mit einem Pieks der neuen Liquidverschlüsse lassen sich die „Sticks“ laden 😉
-Schneller Erfolg…
Gleich am frühen Abend bekam ich den Ersten und für mich überraschenden Biss im Kraut. Nach einem tollen Drill lag ein schöner Spiegler in meinem Kescher. Ich konnte mein Glück nicht fassen!
Die Montage wurde direkt wieder ausgebracht und spärlich gefüttert. Ich liess den Abend entspannt ausklingen und konnte sogar die Nacht durchschlafen.
Am frühen Morgen schnellten die Temperaturen in die Höhe. Bis zum Mittag war die 30Grad-Marke erreicht. Meine Montagen brachte ich am frühen Nachmittag neu aus. Dabei konnte ich gleich Ausschau nach Fischen machen. Tatsächlich zogen vier Karpfen langsam in der Bucht ihre Bahnen.
Vorsichtig legte ich meine Montagen erneut im Kraut ab und fütterte lediglich 3 Boilies um jede Montage. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl bei allen Ruten. Es sollte mich nicht täuschen. Gegen 16Uhr bekam ich einen Vollrun! Nach einem starken Drill bei feinstem Sommerwetter lag eine fette Mutti auf meiner Matte.
-Rogneralarm!
Dieser Fisch war wirklich prall gefüllt mit Rogen und wurde natürlich schonend von mir behandelt. An meiner Taktik änderte ich die kommenden Tage nichts und fing weiter meine Fische.
-Toll gefärbter Schuppi
-Nach 45Min Krautdrill lag er endlich im Kescher…
-Fisch mit Potential
Auch an diesem See verging die Zeit wie im flug. Die Fische warteten mit dem Laichen auf mich und mit wenig Futter war es möglich, auch ohne vorfüttern zu fangen. Zufrieden und relaxed packte ich meine Sachen. es wurde zeit zurück zu kehren. Ein Berg Arbeit sollte bereits im Büro auf mich warten.
LG Robert Rusche
Crazy-Carp-Crew Hamburg