Endlich wird es wieder angenehm. Die Vegetation bekommt langsam wieder Farbe und fängt an zu leben. Auch ich, eher gesagt meine Fischerei, beginnt nun auch wieder. Lange bin ich bezüglich dem Karpfenangeln im Leerlauf gefahren. Viel Arbeit und fehlende Motivation begleiteten mich eine ganze Zeit. Vollgas? Schon lange nicht mehr. Nach einer gewissen Zeit realisierte ich, dass ich mir nichts beweisen muss. Versteht mich nicht falsch, wenn ich fischen gehe, dann gebe ich immer Vollgas, aber ich muss nicht immer fischen gehen. Das Leben bietet einem noch so viel mehr, und ich möchte mir nicht später vorwerfen, dass ich mich nur mit einer Sache beschäftigt habe.
Dennoch fand auch ich, nach langer Abstinenz, den Weg zum Wasser zurück. Kennt ihr das, man macht etwas gerne und übertreibt es dann? Es wird zur Normalität, es ist nichts besonderes mehr und hebt sich nicht vom Alltag ab.
Jedenfalls fühlte ich mich lebendiger und viel motivierter als sonst. Ich machte einige Nächte an einem flachen und kleinen Gewässer. Die Baggerseen lasse ich erst einmal warm werden. Der in den letzten Wochen von mir befischte See ist so flach, dass komplett durch diesen durchlaufen könnte – in Wathose versteht sich. Die Ersten Nächte waren alles andere als erfolgreich. Mal abgesehen von einem Aussteiger und einer Platte tat sich nichts. Dennoch genoss ich die Zeit am Wasser. Unter meinem Schirm liegen und die Gedanken kreisen lassen – nirgendwo sonst kann ich dermaßen abschalten. Wenn nicht heute, dann ein anderes mal.
Meine Motivation war wieder da, es zog mich erneut an den See. Diesmal war des Wetter schon um einiges besser. Das Wasser hatte eine interessante Temperatur und die Fische zeigten endlich Aktivität. Der Vorteil an so kleinen und überschaubaren Seen mit einem guten Fischbestand ist die Art der Fischerei. Kleine Fallen, Pellets, Thunfisch und zerhackte Holli Rhone – traumhaft. Das ganze wurde mit der Wathose in einer Krautlücke angeboten, nur unweit von meinem Schirm.
Nach einer ruhigen Nacht wurde ich von einem zaghaften Biss geweckt. Die Hänger wanderte nur langsam unter den Blank und blieb stehen. Da ich die Fische in diesem See kannte, wusste ich, dass der Fisch bereits versuchte den Haken loszuwerden. Krautdrills sind immer noch die geilsten. Gerade denkt man, dass man den Fisch in den Kescher führt und schon taucht dieser wieder ins Dickicht ab. Jeder Meter ist ein Kampf, selbst bei den kleineren Fischen. Konstanter Druck und warten war die Devise. Irgendwann schwamm sich der Fisch frei und ich konnte ihn erfolgreich mit meiner Kamera einfangen. Der Anfang ist gemacht, so konnte es weitergehen.
Ich legte mich wieder hin um kurze Zeit erneut geweckt zu werden. Diesmal war der Biss alles andere als zaghaft. Der Fisch riss die Rute vom Stick runter und ich musste mich beeilen die Rute noch vor dem Wasser in die Finger zu bekommen. Nach einem kurzen, aber knallharten Drill konnte ich den Fisch landen. Das Gewicht spielt für mich zwar keine große Rolle, aber nach so einem Drill war ichschon ein wenig erstaunt, dass der Fisch kaum größer als der Erste war.
Die beiden Fische reichten mir zwar schon, aber danach war ich noch schnell ein bisschen mit Rute, Haken und Brötchen unterwegs. Was dabei raus
gekommen ist, zeige ich euch im nächsten Teil.
gekommen ist, zeige ich euch im nächsten Teil.
Cheerio Marv