Als mich Norbert von Dijk Anfang des Jahre fragte, ob ich als Betreuer beim Junior-Carp Event mitwirken will, sagte ich spontan ja, seitdem war der Termin fest in meinem Terminplan eingeplant gewesen. Dann war es soweit am 02.08.2013 – 04.08.2013 fand das Junior-Carp Event an der Sangsheide in Meerbusch statt. Da ich mich noch mit niemandem ( bis auf 1-2 Ausnahmen ) persönlich unterhielt war die Anspannung und Neugier groß, wie die Menschen, Charaktere und die Art jedes einzelnen sein würden. Doch am Anreisetag, als mich Norbert herzlich begrüßte, war das Lampenfieber vergessen. Aus logistischen Gründen waren schon ein paar Jugendliche vor Ort. Wir liefen eine Runde um den See um einen Eindruck zu bekommen, kaum ein Betreuer war im Vorfeld schon einmal dort gewesen. Später steckten wir die Plätze ab. Nach und nach kamen alle und die ersten Startnummern wurden gezogen. Die Betreuer und Jugendliche die Donnerstags bereits anwesend waren bezogen ihren Platz. Am nächsten Tag holten Christian Groß und sein Jugendlicher Nico Borgert nach einer nächtlichen Aktion eine festhängende Rute ein. Im Boot ohne Kescher stellten die beiden fest, dass am Haken doch ein Karpfen hängengeblieben war, welcher mit einer spektakulären Handlandung von Christian sicher gelandet werden konnte, der erste Karpfen des Events war gefangen.
Desweiteren konnte Marc Stadtkowitz und sein Jugendlicher Jonas Hidding in der Nacht 2 Waller von 120 cm ca. 60 cm überlisten. Am darauffolgenden Tag trudelten die Eltern mit ihren Kindern ein, nun konnte es losgehen. Hut ab für Lukas Rath, der mit 13 Jahren alleine im Zug aus Stuttgart anreiste. Plätze wurden gezogen und bezogen. Mit Autos und ( Vereins- ) Booten wurde das Tackle an die jeweiligen Angelstellen gefahren. Nachdem alles aufgebaut war, wurden die Sponsor-Pakete an die jeweiligen Jugendlichen der Teams übergeben, vollbepackt verließen die Jugendlichen das Base Camp und konnten es kaum erwarten die neuen Successful-Baits Pellets, die Boilie-Prototypen, die Mussel Insect und die anderen schönen Dinge des Pakets zu bestaunen und zu testen.
Nun aber waren die Betreuer gefragt. Der See ist sehr anspruchsvoll und der Gewässergrund war leider zu 85 % verkrautet, was die Angelei nicht gerade einfach machte.
Eine recht harte Situation für ein solches Event, wir mussten das Beste draus machen. Es gab jedoch einige Plateaus und Fraßstellen im See, diese galt es zu finden und zu befischen. Die Schwierigkeit hierbei war die Stellenaufteilung, mit 6 Ruten auf engstem Raum und dann noch Spots zu finden die Fisch versprechend waren, ohne dem Nachbarn in die Quere zu kommen. Das war für uns Betreuer mit einigen Absprachen verbunden, doch wir verstanden uns blendend und so wurde auch das gut „gemeistert“. Nun ging es an die Location, mit Lotrute Echolot und Spotfinder wurden die Stellen ausfindig gemacht und Marker gesetzt und den Jugendlichen erklärt. Anschließend wurde im „Rigworkshop“ die Herangehensweise stark verkrauteter Gewässer ausführlich besprochen und eine gute Taktik für die aktuelle Situation festgelegt. Desweiteren in dem „Rigworkshop“ alle offenen Fragen durch die jeweiligen Betreuer ausführlich erklärt. Nachdem alles besprochen und geübt war wurde es langsam Zeit die Ruten an ihren auserwählten Platz zu bringen. Die neuen Prototypen fanden auch ihren Einsatz, alleine und teils gepaart mit einem Scoberry Pop-Up in Lila. Ich fischte die erste und zweite Nacht nicht, da es zeitlich nicht passte und auch die Spots sehr mau waren, so blieben meine Ruten an Land. Am nächsten Morgen machte sich Ernüchterung breit, – bisher nur verlorene Fische, gerissenen Leader bis dann später Rene Breitenstein mit seinem Jugendlichen Sven Dittus den zweiten Fisch des Events fangen konnte 15kg.
Wir saßen zusammen beim Kaffee, als es einzelne Pieper und ein immer schneller werdender Run auf der Rute von Matthias Köcher folgte, das Boot musste besorgt werden, der Fisch hing im Dickicht fest und ging schließlich verloren. Beim gemeinsamen Frühstück wurde dann über das Krautproblem fachgesimpelt. Einige Besucher beehrten uns mit ihrer Anwesenheit und machten sich ein Bild von dem Event.
Anschließend startete der „Boilieummantelworkshop“ mit Marcus Mamczur, bei dem die Jugendlichen die Technik und die verschiedenen Mehle und Liquids gezeigt bekamen um die Boillies anschließend selber zu ummanteln. Nachdem alle sich im Ummanteln ausprobierten und ihre Boilies für die letzte Nacht ummantelten, startete der „Boilierollworkshop“ mit Christoph Mühl. Die neuen, alten Boiliemixe kamen zum Einsatz Red Spice Fish H2O, die Besonderheit liegt hierbei im Wasser. Ja, das haben sie richtig verstanden keine Eier, keine Eierlogistik, einfach Wasser rein und los geht´s eine Innovation von Christian Heymanns und dem SB-Team.
Die Jugendlichen rollten was das Zeug hielt, der ein oder andere war kaum vom „Rolltable“ wegzubekommen. Doch irgendwann waren die 5 kg RSF H2O Mix und Liquids verrollt und das Augenmerk der Jungs richtet sich nun dem Rutenlegen. Mit frischen Boilies mit nettem Beisammensein und einer Stärkung starteten wir in die letzte Nacht. Welche wieder für einige aufgrund mangelnder Boote zum Verhängnis wurden. Matthias Köcher bekam eine 2. Chance und wir konnten in Teamarbeit den dritten und letzten Fisch des Events landen, eine wichtige Erkenntnis war, dass das Blei sich aus dem Leadclip löste und somit der Fisch an die Oberfläche kam und sich nicht im Krautdschungel festschwamm…Theorie in die Praxis umgesetzt.
Zum Abschluß gab es noch eine Tombola bei dem jeder Jugendlicher ein Gewinner war, so traten alle mit neuen Erkenntnissen und zwei Armen voll Tackle die Heimreise an.
Unser Fazit: Wir hatten insgesamt ca. 15 Läufe, mit Welsen konnten 5 Fische gelandet werden. Aufgrund des sehr stark verkrauteten Sees und mangelnden Booten, sind viele dieser Läufe leider verloren gegangen. Wir teilten uns teilweise mit 3 Teams ( 18 Ruten ) ein Boot. Wir bedauern es sehr, dass der Verein nicht mehr Boote gestellt hatte, denn immerhin handelt es sich um Jugendliche und dem Wohl der Fische. Die Betreuer sind sich einig, hätte jeder Platz ein Boot zur Verfügung gehabt, wäre auch mehr Fisch auf die Matte gekommen. Dennoch sahen die Jugendlichen, dass man aus teils aussichtslosen Situationen auch noch Erfolge feiern kann. Wir denken, dass alle ihren Spaß hatten, trotz verlorener Fische. Meinen Dank geht an Christian Heymanns, Marcus Mamczur, Norbert van Dijk und allen anderen Betreuern welche einen guten Job gemacht haben, auch das zwischenmenschliche passte. Natürlich sind die Sponsoren nicht zu vernachlässigen denn ohne diese wären die Jugendlichen mit leeren Händen nachhause gereist.
Thanks @ all … Greets Chris