Im BAIT TALK aus der Zeitschrift Carp Connect von einem Kunden…

Successful Baits „Halibutt Hooker“

Einen ganz besonderen Köder, der aus meiner persönlichen Angelei kaum mehr wegzudenken ist, möchte ich Euch nun im Bait Talk vorstellen: Den Halibutt Hooker von Successful Baits. Wie der Name schon sagt, ist dies ein Hakenköder, der einem gewöhnlichem Heilbutt-Pellet zum Verwechseln ähnlich sieht. Da ich seit Jahren sehr gerne mit Pellets füttere und angle, ist ein solcher Hakenköder natürlich ein unüberschätzbarer Joker für mich. Der Vorteil des Halibutt Hookers: Er löst sich unter Wasser nicht so schnell auf wie normale Pellets, sondern hat eine Auflösezeit, die dem eines normalen Boilies gleicht. Christian Heymanns gibt an, dass dieser Pellet bei einer Wassertemperatur von 15 Grad Celsius eine Auflösezeit von ungefähr 24 Stunden hat. Man kann einen Halibutt Hooker also über einem Bett aus Pellets ganz normal am Haar fischen, ohne ihn vorher einstrumpfen zu müssen. Dies wurde erreicht, indem gemahlene Heilbutt-Pellets zusammen mit hochwertigem Fischprotein und einigen anderen Zutaten zu einem Teig verarbeitet wurden, welcher wie ein normaler Boilieteig gekocht wird und damit hart und widerstandsfähig wird. Dies ist insbesondere an Gewässern, an denen ein Boilieverbot ausgesprochen wurde, natürlich ein riesiger Vorteil. Aber auch an den meisten anderen Gewässern macht ein Halibutt Hooker am Haar durchaus Sinn. Schließlich ist er vom Beifutter kaum zu unterscheiden und zieht Karpfen aufgrund des enthaltenen Pellet-Mehls magisch an. Aber schauen wir uns einen solchen Hooker mal etwas genauer an.

Zahlen, Daten, Fakten

Die Hooker werden, wie es fast schon Standard ist, in durchsichtiges Plastik eingeschweißt vertrieben. Der Inhalt ist somit nicht lichtgeschützt und sollte alsbald umgelagert werden. Den Halibut Hooker gibt es in Ein- oder Zweieinhalb-Kilo-Gebinden in 15 und 20 Millimetern. Neben den „normalen“ Hookern gibt es noch eine Serie mit zusätzlichem Monster Crab-Flavour. Jeder 15er Hooker wiegt im Schnitt 5,2 Gramm. Die Deklaration auf der Verpackung ist wirklich gut. Die Halibut Hookers sind als „Ergänzungsfuttermittel für frei lebende Fische“ deklariert und die Packung weist neben einem Mindesthalbarkeitsdatum auch die Inhaltsstoffe sehr gut aus. Erstaunlich: Die kleinen „Leckerhaftigkeiten“ enthalten gute 43 Prozent Eiweiß und 8,5 Prozent Fett. Dies sind zwar in Hinblick auf eine optimale Karpfenernährung ein wenig zuviel Proteine und ein ganz bisschen zu wenig Fett, aber nur durch die Zugabe von eiweißhaltigen Bindern ist gewährleistet, dass sich die Hookers unter Wasser langsamer auflösen. Somit ist ein gewisses „Mehr“ an Proteinen fast schon zu erwarten gewesen. Punkt zwei: Geruchsprobe. Ich öffne die Packung und der entströmende Geruch ist absolut identisch mit den von mir verwendeten Fischpellets. Lecker! Übrigens so lecker, dass innerhalb von einer Minute meine beiden Kater neben mir Männchen machen und „auch mal riechen“ wollen. Dies passiert eigentlich immer nur dann, wenn ich einen wirklich guten Köder in den Händen halte. Die beiden Vorkoster haben echt Geschmack! Ich schütte ein paar Hookers aus der Tüte in meine hohle Hand. Die Halibutt Hookers sind, wie die Deklaration schon vermuten lässt, eindeutig etwas weniger fettig als normale Pellets, bei denen man meist schon das Fett am inneren der Tüte sieht und schnell fettige Finger bekommt, wenn man diese in den Händen hat. Die Halibutt Hookers fassen sich hingegen eher wie normale Boilies an. Sie sind trocken und knallhart. Und wie schmecken sie? Während Geruch und Aussehen absolut identisch zu normalen Pellets sind, fällt bei der Geschmacksprobe auf, dass die Hooker etwas weniger nach Fisch schmecken als ein Standard-Pellet. Die typische, meist sehr gewöhnungsbedürftige Fischöl-Geschmacksexplosion bleibt etwas im Hintergrund. Stattdessen erinnern die Hookers auch hier eher an einen hochwertigen Boilie. Sie schmecken eher neutral, wobei jedoch die Grundnote der verwendeten Pellets stets erkennbar bleibt. Süßstoffe suche ich vergebens, prima. Dann noch schnell die Härteprobe: Jawohl, das Abbinden funktioniert gut, die Hooker sind mit bloßer Fingerkraft nicht zu zerdrücken. Aber anders als normale Pellets, die beim Auffädeln aufs Haar zerplatzen, weil sie nur gepresst sind und keinen festen Zusammenhalt haben, kann ein Hooker ganz normal mit der Boilienadel auf das Haar gezogen werden. Er hat trotz seiner Härte eine gute Elastizität. Vorbildlich!

Kommen wir nun noch zum wichtigsten Teil, denn genau hier muss der Halibutt Hooker natürlich trumpfen: Der Auflösezeit. Auch diese begeistert mich spontan. Entgegen der von Christian Heymanns angegebenen 24 Stunden bei 15 Grad konnte ich sogar feststellen, dass die von mir benutzten Hookers auch bei 22 °C Wassertemperatur den genannten Zeitraum locker überstanden. Nun gut, das befischte Gewässer enthält keine Brassen, aber eine Menge Weißfisch und der eine oder andere Krebs wird sich in dieser Zeit dennoch für meine Hakenköder interessiert haben, ohne das der Hooker am nächsten Tag verschwunden gewesen wäre. Gefangen haben sie auch und zwar nicht schlecht: 15 Pfund in der ersten, 35 Pfund in der zweiten Nacht. Wenn es doch immer so laufen würde…

Fazit

Ganz ehrlich: Ich liebe diese Dinger. Natürlich geht per se nichts über die Attraktivität und den Nährstoffgehalt von normalen Fischaufzuchtpellets. Schließlich sind jahrzehntelang wissenschaftliche Gelder in Millionenhöhe ausgegeben worden, um für jede Fischart den optimal geeigneten Pellet zu entwickeln. Da gibt es kaum mehr etwas zu verbessern. Nur nützt uns dies bei der Verwendung von Pellets als Hakenköder reichlich wenig, da normale Pellets dazu konzipiert wurden, sofort aufgenommen zu werden und nicht stunden- oder sogar tagelang unter Wasser auf den einen Zielfisch zu warten. Genau dies leisten die Halibutt Hookers von Successful Baits. Sie sind der ideale Kompromiss zwischen Aussehen, Geruch und Geschmack normaler Pellets und der Widerstandsfähigkeit und Anwendungssicherheit eines regulären Boilies. Auf das Haar ziehen, mit Stopper sichern, auswerfen, fertig. Der Hooker löst sich für die nächsten 24 Stunden nicht auf und entpuppt sich an vielen Gewässern als unglaubliche Fangmaschine. Kein Wunder, schließlich haben viele Karpfen mit Pellets kaum jemals schlechte Erfahrungen gemacht, weil viele Angler mit diesen zwar anfüttern, sie jedoch nicht als Hakenköder einsetzen. An Gewässern mit Boilieverbot stellen die Hookers eigentlich die einzige Möglichkeit dar, sinnvoll ganz gezielt auf Karpfen zu angeln. Kaufen!

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