Für meine Verhältnisse, fahre ich heute früh ans Wasser. Es ist Freitag Nachmittag und ich nehme einen Umweg Richtung Zielgewässer. Die ganze Welt scheint heute im Auto zu sitzen, um mir die Fahrt zum Wasser zu vermiesen. Normal fahre ich erst gegen Abend zum Wasser, baue meinen Schirm auf und platziere meine Ruten erfolgsversprechend auf meinem Futterplatz. Heute ist alles anders. Ich mache einen kurzen Zwischenstopp an einem Flüsschen und bade noch ein wenig einen kleinen Gummiköder, um ein paar Barsche zu erwischen. Es klappt und ein Barsch findet den Weg zu meinem Köder. Toll diese Attaken, doch so richtig scheint es nicht zu laufen. Soll dies etwa ein Zeichen sein, dass auch die Bissanzeiger heute leise bleiben? Hoffen wir es nicht, obwohl ich beim letzten Mal eine ähnliche Situation hatte: Ich machte einige Würfe mit der Barschrute, doch blieb Schneider, bzw. hakte nur einen Fisch zackhaft und ganz knapp. Sie waren extrem vorsichtig. Beim Karpfenangeln fütterte ich dann zuversichtlich eine größere Menge Boilies und platzierte meine Ruten wie immer an der Kante zum tieferen Wasser. Interessant, ich fing nur einen Fisch und bekam keine weitere Aktion. Heute wollte ich es nochmal probieren, ob dies in einer Beziehung zueinander steht? Die Barsche gingen nur zaghaft an den Haken, somit bedeutet dies für mich heute, die Futtermenge reduziert einzusetzen.
Am Wasser angekommen probierte ich es dort nochmal auf Barsche zu angeln. Gleich beim ersten Wurf verfolgten mehrere Fische den Köder, ohne ihn zu nehmen… Sie waren zu klein, scheinbar aber grundsätzlich nicht abgeneigt. Das war wie bereits beschrieben, vor einigen Tagen ganz anders hier! Es biss kein Barsch, egal was ich für einen Köder montierte. Trotzdem, ich bleibe beim ersten Gedanken und nehme wenig Futter.
Pro Rute verteile ich also rund ein halbes Kilo Boilies großflächig um den Hakenköder herum. Beim letzten Mal war es mehr als ein Kilo, was ich zu Anfang fütterte.
Die Stunden vergehen langsam, wenn man so früh am Wasser ist. Langeweile macht sich breit. Ich baue einige Steintürme und fotografiere ein wenig. Die Dämmerung wird durch einen tollen Sonnenuntergang eingeläutet. Ich habe schon ewig keinen Sonnenuntergang mehr fotografiert, irgentwie wirken diese Fotos immer so 0815 und abgegriffen. Heute inszeniert sich der Untergang jedoch in einem anderen Bild.
Die Nacht bricht langsam herein und ich schlafe erstmal ein paar Stunden. Als ich wieder wach werde, piept mein Bissanzeiger. Von der Liege aus erreiche ich meine Rute und habe die Situation direkt unter Kontrolle. Der erste Fisch in dieser Nacht, ein Nachwuchskandidat mit Bullenkonditionen. Schnell ein paar Selbstportraits mit dem Selbstauslöser. Ich freue mich, hoffe jedoch gleichzeitig auf mehr. Meine Rute bringe ich wieder aus und füttere die gleiche Menge Krill BP wie zuvor!
Erneut finde ich schlaf und genieße die nächtliche Ruhe. Das Wasser ist derweil ganz still geworden. Keine Wind und keine Wellen. Längere Zeit später greife ich wieder nach meiner Rute, diesmal die andere. Ich drille einen Fisch, der sich ganz gut anfühlt. Ich gehe ihm mit der Wathose entgegen, die Schnur hat sich festgesetzt. Es ruckelt in der Rute, ihr kennt das! Die Schnur hat sich in einem Hinderniss, oder einem Stein festgeklemmt. Ich hasse dieses Gefühl. Nach einigen Schritten und verändern des Winkels bekomme ich die Schnur wieder frei! Den Fisch drille ich zu Ende und sehe einen alten Spiegler mit riesigen Flossen. „Deswegen bist du so stark“ denke ich und mache einige Fotos von dem Fisch und mir.
Mittlerweile ist es ca. 6 Uhr, die Rute bringe ich wieder aus. Natürlich mit einem neuen Köder präpariert und nur einer Handvoll Futter. Ich bleibe nicht mehr lange und hoffe abermals auf den schnellen Erfolg…
Sehen wir mal wie es weitergeht.. Den Teil 2 gibt es morgen Abend!
Ihr denkt dran, Material für den Videocontest zu sammeln?
Gruß Felix
