Die Straßen sind heute morgen wie leer gefegt. Keine Menschenseele ist so früh auf den Beinen. Die kleinen Dörfer, die ich auf meinem Weg durchfahre sind noch schläfrig und wie ausgestorben. Ich beeile mich und erreiche schließlich den See. Am Horizont geht langsam die Sonne auf. Man hört wie das Singen der Vögel immer lauter wird. Der Tag beginnt sich langsam mit Leben zu füllen. Es wird allerhöchste Zeit für mich meine Köder ins Wasser zu bringen. Ich mache mich also auf den Weg zu meinem Platz und erreiche ihn wenig später. Niemand ist am See, ich habe die ganze Wasserfläche für mich alleine – ein Traum. Rasch stecke ich meine Ruten zusammen. Rigs, Futter und Hakenköder sind natürlich vorbereitet. Ich möchte nicht unnötig Zeit verlieren. Nachdem meine Ruten scharf sind, ziehe ich mir meine Wathose über. Die Bauchtasche der Wathose fülle ich etwas mit Futter und mache mich anschließend auf den Weg zu meinem Spot. Meine Ruten platziere ich im ganz seichten Wasser und kann sie perfekt ablegen. Ich brauche dafür also weder Boot noch Futterboot, ich gehe einfach zu Fuß dorthin. Dort wo das Wasser am schnellsten warm wird finde ich jetzt die Karpfen. Sie patroullieren durchs seichte Wasser. Manchmal gucken ihre Rücken heraus. Nachmittags sonnen sie sich zwischen den Schilfhalmen. Wenn man sich leise heranpirscht kann man sie wunderbar beobachten. Tritt man zu heftig auf den Boden, explodiert das Wasser und die großen Fische verabschieden sich mit einer enormen Bugwelle. Doch heute morgen ist alles ruhig. Schritt für Schritt wate ich durchs flache Wasser. Nach 90 Metern merke ich wie der Untergrund plötzlich härter wird. Hier lege ich ab. Ich verteile die opligatorischen 2 oder 3 Hände Boilies großflächig auf einer Fläche von 10 x 10 metern. Das weiche Sedimen,t in unmittelbarer Nähe, neben der harten Stelle, wühle ich mit den Füßen etwas auf. Dies soll vorbeiziehende Fische anlocken. Zurück am Platz bereite ich auch die zweite Rute vor und bringe diese ebenfalls mit der Wathose raus. Ich verfolge die gleiche Taktik wie bei der ersten Rute. Diese lege ich etwas tiefer am Fuße der ersten Kante ab. Dort sind es 3 Meter Wassertiefe. Alles ist hergerichtet, jetzt heisst es erstmal Pause machen. Ich Frühstücke und lese ein wenig in einem Magazin. Die Zeit vergeht wie im Flug, mittlerweile bin ich schon 2 Stunden da, als bei der „pinken“ Rute der Hänger herunterfällt. Der Bissanzeiger signalisiert einen Fallbiss. Schnell bin ich an der Rute und drille meinen ersten Fisch an diesem Morgen. Der Fisch ist nicht sehr kampfstark, schnell kann ich ihn ans Ufer drillen und ihn sicher keschern. Es ist ein Spiegler mit dickem Bauch. Ein super Ergebnis, bedenkt man, dass ich noch eine zweite Rute am Platz liegen habe. Die Rute bringe ich nicht erneut raus. Ich montiere einen PVA Stringer und versuche die Distanz mit einem Gewaltwurf zu erreichen. Ich habe Angst weitere Fisch zu verschrecken, würde ich erneut meine Rute mit der Wathose ausbringen. Noch habe ich etwas Zeit und der Morgen ist noch jung. Ein Fisch ist ein tolles Ergebnis, ein Zweiter wird aber hoffentlich noch folgen….
Fortsetzung folgt…
Gruß Felix