First Strike …. der Mai ist gekommen

Dieses Frühjahr ist uns der Wettergott nicht wirklich gnädig gestimmt. Es will trotz einigen kurzen warmen Phasen nicht so richtig anlaufen. Die Wetterfee hat jedoch für die kommenden drei Tage eine Warmwetterfront angesagt, der später viel Wind aus Südwestlicher Richtung mit Regen und Gewittern folgen soll. Es sollte an einen alten Torfstich gehen an dem ich mich in den letzten Jahren nach einer sehr langen Pause wieder eingefunden habe.

Das hört sich nicht schlecht an weil gerade dieses flache Gewässer schnell auf Temperaturwechsel anspricht und vor allem der Wind kommt genau aus der richtigen Richtung. Die Konditionen sind also gut und das Beste ist das ich mir in der kurzen Woche vor Himmelfahrt auch noch drei Tage frei nehmen konnte die ich nur zum Fischen verplant hatte.

Mein Plan war der, erst zu sehen ob die Fische in dem max. 2,80mtr tiefen alten Torfstich wirklich in Fresslaune sind. Falls dem nicht so war wollte ich nach der ersten Nacht meine Zelte abbrechen um an einen anderen See zu wechseln. So war der Plan … aber es kam besser!!!

Ich wollte Montag gegen Nachmittag dort sein und vorher noch bei Chris im Laden vorbei schauen, um mich dort noch mit einigen Dingen einzudecken. Chris wollte am Abend auch noch zu mir stoßen, da er vor hatte eine Nacht mit mir zusammen zu fischen. Das sollte für ihn eine Nacht werden die er so schnell nicht vergessen wird, das hatte aber nichts mit Angeln zu tun, später mehr.

Nach dem ich gegen Mittag im Laden noch einen Kaffe getrunken hatte, und mich noch mit Futter eindeckte, wollte Chris kurz mit mir zum See um schon mal sein Tackel aufzubauen.

Da er in der letzten Woche schon an einem Nachmittag recht gut gefangen hatte orientierte ich mich anhand seiner Aussagen zu Fangzeit und Platz ein wenig um. Er hatte einige Fische in direkter Ufernähe gefangen, was für das Wasser eigentlich etwas Ungewöhnlich ist. Als Köder hatte er im Uferbereich mit Tigernüssen gefüttert.

Mein Plan war der, das ich mich nicht nur auf eine Strategie verlassen wollte alle Ruten auf dem Platz zu fischen den ich am Sonntag schon mit ein paar Pfund Pillen meiner neuen Spezialmischung beschickt hatte. Ich hatte auch noch zwei Eimerchen mit Partikeln angesetzt, da diese an dem See immer eine gute Option waren. Ein Eimer voll mit Tigernuts und der andere bestand aus einer Mischung von Hafer, Weizen und Maisbruch, das ganze verfeinert mit Anissaat.

Zu dem ganzen hatte ich vor zu der Partikelmischung auch noch ein paar Hände voll GLM Pellets beizugeben, da diese auch mit in meinen Bolies verarbeitet sind. Alles zusammen in einem Eimer + ein paar Hände voll Tigernut Stick Mix, das sollte ein paar schöne Futterballen geben die ich auf dem Uferplatz verteilen kann. Die beiden anderen Ruten wollte ich auf dem Futterplatz ablegen den ich in ca. 60 – 80mtr Entfernung angelegt hatte.

Die Uferrute bestückte ich mit zwei Tigernüssen und einem 12mm Banane/Asafotida Pop up. Die Montage sinkt so langsam zu Boden das diese selbst auf dem Schlamm nicht einsinken konnte … perfekt! Die beiden Distanzruten fischte ich jeweils mit einem Schneemann … 18mm Asanane Sinker und einem 16mm Banafotida Pop up 😉

Der Mix für meine Boilies besteht in hohen Anteilen aus GLM Pellets und Seidenraupenmehl, welche mit dem Gammelfruchtaroma die perfekte Mischung für das schwarze Wasser des Torfstichs darstellen.

Die Nacht konnte kommen … die Fallen sind gelegt …. und ich wollte mich auch erst mal gepflegt in die selbige begeben. Bis dato hatte sich bis auf einen Irrläufer direkt nach dem auslegen der Ruten nichts mehr getan, was eigentlich auch nicht ungewöhnlich war. Ich hoffte auf die zweite Nachthälfte bzw. den kommenden Morgen da dort in den letzten Tagen die meisten Fische gefangen wurden.

Also erst noch mal auf n’en kurzen Schnack rüber zu Chris, um mir mit ihm noch ein Schlummerbierchen zu genehmigen. Es war mittlerweile auch schon 21:30 Uhr und die Sonne war schon längst hinter den Bäumen verschwunden. Ab in die Falle und das warten auf den ersten Lauf in der Nacht.

Irgendwann in der Nacht wurde ich aber nicht von einem meiner Bissanzeiger geweckt sondern von einem lauten bellen nicht unweit von meiner Behausung. Ich dachte mir noch verdammt wer ist den um die Uhrzeit noch mit seinem Hund unterwegs, da die nächsten Häuser doch einigen 100mtr vom See weg liegen. Danach war jedoch wieder Ruhe und ich wurde erst wieder von meinem ablaufenden Bissanzeiger geweckt. Als ich noch schlaftrunken mit meiner Wathose kämpfte sah ich schon, es war die Uferrute, komisch komisch komisch!!!!

Damit hätte ich jetzt eigentlich nicht gerechnet sondern ehr mit einer der beiden Ruten von meinem Futterplatz weiter draußen. Na ja egal … Fisch im Kescher was will man mehr 🙂

Rute wieder platziert und wieder ab in die Poofe. Das Spiel sollte sich bis zum Morgen noch zweimal wiederholen, die beiden anderen Ruten weiter draußen … tot!

Der Morgen bricht an, jetzt erst mal n’en Kaffe kochen und dann wollte ich bei Chris die Lage peilen. Als ich bei ihm war erzählte er mir immer noch total konsterniert was ihm die letzte Nacht widerfahren war. Es waren nicht die zwei Fische die er gefangen hatte sondern ehr die Begegnung der dritten Art mit etwas das seinem Zelt einen ca. 20 cm langen Riss auf der Rückseite beschert hatte. Um den Riss sah man noch Blutspuren und Harre von einem Tier. Chris erzählte mir das er in der Nacht kurz bevor das passierte noch einen Hund ganz in der nähe bellen gehört hat und danach lautes trampeln und … BOOM!!!

Die Vermutung war das der Hund wahrscheinlich ein Reh durch den Wald getrieben hat welches am See angekommen nur noch links oder rechts ausweichen konnte … tja und da stand halt Chris Hütte im Weg … shit happens.

Er wollte jetzt nur noch zügig nach Hause um wenigstens dort noch ein paar Stunden zu pennen. Ich war gerade auf halber Stecke zurück zu meinem Platz als sich die Funkbox in meiner Tasche kurz meldete … jetzt aber schnell … gerade am Platz angekommen … Carpsounder im Dauerton!

Hey endlich mal nicht die Uferrute sondern eine der beiden Distanzruten. Ich hatte gerade den Fisch über meinem Kescher als ich Chris schon hinter mir hörte …“und … ein guter?“.

Nachdem Chris die Fotos geschossen hatte packte er ein und zog Heimwärts. Ich nutzte jetzt die Gelegenheit um beide Plätze nochmals ordentlich mit Futter zu beschicken da die Fische anscheinend am Platz waren. Noch während ich mit der Cobra meinen Distanzplatz fütterte lief meine Uferrute ab und ich sollte einen Fisch fangen der sich später als Halbzeiler von 21kg herausstellte … was ein Fisch dachte ich noch … eigentlich kann ich jetzt einpacken 🙂

Was soll ich sagen, ich wechselte nicht die Location sondern blieb an dem Platz da die Fische trotz der widrigen Wetterverhältnisse einen gesunden Appetit zu haben scheinen. Fazit … nach den zwei Nächten hatte ich 19 Fische über meinen Kescher führen können. Anfänglich kamen die Bisse nur auf die Rute am Ufer welche aber nach dem sich die Wetterverhältnisse geändert hatten keine weiteren Fisch ans Band brachte. Später kamen die Bisse ausschließlich nur noch auf die Distanzruten, welche ich um die Attraktivität meiner Hakenköder zu steigern auch noch mit PVA Sticks versehen hatte die ich vorher in Dipp eingelegt hatte.

Das war meine erste Session in diesem Jahr an dem Gewässer und diese wurde direkt reich belohnt … first strike … first goal 😉

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