Endlich wieder Frankreich – Teil 2

Obwohl ich überwiegend mit 24mm Nasty Shrimps und zusätzlich einem kleinen Pop Up Köder angelte, ließen uns auch die kleineren Weißfische keine Ruhe. Sehr ärgerlich, eigentlich sollte man in Frankreich für solche Fälle immer ein paar Kilo 30er Boilies parat haben. Alles Jammern half aber nichts und so mussten wir uns durchangeln. Da in regelmäßigen Abständen aber auch immer wieder wirklich gute Karpfen am Band hingen, war die Situation doch mehr als erträglich.

DSC_9490

DSC_9541

Wir angelten jetzt fast nur noch nachts und waren selten vor 2 oder 3 Uhr am Morgen auf unseren Liegen. Um den ausbleibenden Schlaf nachzuholen, kurbelten wir am Vormittag immer die Ruten ein und genossen die ruhigen aber oft nassen Tage, deren Regen auch die Jugendgangs hinter unseren Schirmen regelmäßig wegzuspülen schien.

DSC_9536

DSC_9521

Erst am Abend bereiteten wir unsere Fallen für die kommende Nacht vor und platzierten Sie anschließend auf den unterschiedlichsten Spots. Bei zwei Anglern und folglich 8 Ruten ist das nicht an allen Plätzen so einfach möglich und häufig müssen dann ein paar Montagen auf offensichtlich weniger attraktiv wirkenden Spots platziert werden. Zu unserer Überraschung war es dann auch ausgerechnet einer dieser Spots, der die nächsten beiden Fische brachte: Neben einem Two Tone fand ein weiterer Vertreter der Gattung „typische, lange Schuppis“ den Weg ins Boot.

DSC_9148

DSC_9234

Die darauf folgenden Stunden waren ungewöhnlich ruhig und neben einem deutlichen Rückgang der Weißfischaktivität zeigten sich auch die Karpfen und sogar die Welse passiver, was aber nicht heißen soll, dass die Letztgenannten und ganz in Ruhe gelassen hätten.

DSC_9109

Umso mehr freute ich mich am darauffolgenden Morgen, als sich einer meiner Bissanzeiger mit einem Dauerton zu Wort meldete. Ich habe in den vergangen Jahren schon einige Runs erlebt aber dieser Fisch machte so unglaublich Druck, dass alles andere als ein Wels ein Wunder gewesen wäre. Und mein Blick war dann wirklich nicht schlecht als sich statt des erwarteten Welses ein Schuppi direkt unter dem Boot zeigte. Kurzer Prozess: Kescher drunter – meiner! Strike! Im Maulwinkel baumelte ein Schneemann aus Nasty Shrimp und Scoberry Waftern, eine Kombi die mir in diesem Urlaub ebenfalls einige gute Fische gebracht hatte.

DSC_9271 (1280x847)

DSC_9297

DSC_9305

DSC_9302

Motiviert und mit einem gehörigen Schuss Adrenalin im Blut nutzte ich den Rest des Vormittags um andere Abschnitte besser kennenzulernen und nach geeigneten Stellen für zukünftige Touren Ausschau zu halten. Häufig nutze ich die Zeit in Frankreich um parallel zum eigentlichen Angeln Ausschau nach weiteren Gewässern zu halten. Im Idealfall klappere ich auch auf dem Hin- und Rückweg zum eigentlich ausgewählten Angelgewässer noch in der Nähe der Autobahnen liegende Gewässer ab, um ungefilterte und direkte Infos zu Gewässern zu bekommen (Sorry Google Maps – an Reallife kommst du halt noch nicht ran)!

Die nächste Nacht brachte wieder einen der ganz Dicken in den Schein unserer Kopflampen: Ein hochrückiger, bulliger, fetter Spiegler für Lukas! Eine Nummer kleiner – aber nicht weniger schön – ging´s dann für mich ebenfalls mit einem Spiegler weiter. Welse & Weißfische hier mal außen vor.

DSC_9370
DSC_9405

 

Trotz aller Erfolge ging die Anzahl der Bisse weiter zurück. Inwiefern dies auf ein „Abnutzen“ der Stelle zurückzuführen war, konnten wir nicht genau feststellen, da im Verlauf unserer Tour die Temperaturen auch langsam aber zielstrebig nach unten gingen.

Obwohl die Anzahl der Runs sich also reduzierte, blickten Lukas und ich stets zuversichtlich auf die bevorstehende Nacht, denn auch wenn es jetzt nur noch 1 oder 2 Fische pro Nacht waren, so stimmte wenigstens die Größe! So konnte ich zum Abschluß noch einen wohlgeformten Schuppi und einen Spiegler mit unscheinbar großen Flossen fangen. – Kein Wunder also, dass mich Frankreich nach wie vor magisch anzieht und meine nächste Tour schon steht!

Simon Gehrlein

DSC_9443
DSC_9476

 

DSC_9048

Top