Endlich Oktober! Endlich Herbst!?

Den Hochsommer haben wir nun endgültig hinter uns gelassen und ich kann mich endlich wieder diesem wunderschönen Torfstich widmen. Ein Gewässer im Herzen des Niederrheins an dem ich bereits zu Anfang des Jahres viel Zeit verbracht und einige Fische gefangen habe. Das Wasser hat sich nach der starken Hitze des Sommers endlich wieder abgekühlt und das Thermometer zeigt statt 27 Grad nur noch 20 Grad an. Das Zeichen für mich an diesem Gewässer wieder voll durchstarten zu können…

Ich fing mit kleinen Einheiten an zu füttern, um herauszufinden in wie weit die Karpfen wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sprechen wir von ca. 3kg Boilies pro Einheit. Verwendet dafür habe ich die Futterboilies von Successfulbaits, die für einen langfristigen Futterplatz einfach die günstigste Alternative darstellen und ihren Zweck dabei voll erfüllen. Dabei zugemischt habe ich meist 1/3 Scoberrys um es dann doch noch etwas Attraktiver zu gestalten.

 

Das heißt ich fütterte jeden zweiten Tag, um am Wochenende eine Nacht auf dem Platz zu beangeln. Mit dieser Taktik bin ich im Frühjahr schon gut gefahren und kann es jetzt wieder nur bestätigen. Nach den ersten beiden Malen füttern, kam die erste Nacht und ich konnte direkt 5 Fische bis über 15kg fangen. Die Fische hatten den Platz gut angenommen und ich konnte meine Futtermenge hochschrauben um vielleicht einen der wenigen Dicken zu bekommen.

In den darauffolgenden Wochen fing ich im Schnitt immer meine 2-3 Fische pro Nacht.
Wenn es gut lief konnten es auch mal 5 oder mehr in einer Nacht sein, soweit alle äußeren Einflüsse, wie Wind, Luftdruck und schöne milde Temperaturen mir in die Karten spielten. Nicht zu heiß, Wind aufs eigene Ufer und fallender oder konstanter Luftdruck haben sich als am fängigsten herauskristallisiert.
Ich verwende weiterhin das IQ-D Rig mit ausbalancierten Waftern, die meinen Futterboilies entsprechen. Das ist einmal der Scoberry, der Nasty-Shrimp und der Red Spice Fish sowohl 18mm und 24mm.
Auf das ganze Jahr gesehen konnte ich bei über 40 gefangen Fischen weniger als 5 Aussteiger verzeichnen, was meiner Meinung nach für dieses Rig spricht. Ich benutze das IQ-D Rig deswegen so gerne, weil gerade am Torfstich der Untergrund teilweise sehr schlammig ist und ich in Kombination mit einer Heli-Montage hundertprozentig sicher gehen kann, dass alles sauber liegt.

Nach etlichen Kleineren wird man dann auch für seine Mühen belohnt und der Dicke, auf den man so hofft, liegt endlich vor einem im Kescher.

Doch es sollte noch nicht vorbei sein , im Gegenteil jetzt ging es erst richtig los…
Vor 3 Wochen war dann zunächst erstmal alles anders.
Ich kam Samstags gegen 12 Uhr am See an und die Bedingungen waren nicht gut.
Kein Wind, sehr hoher Luftdruck und wieder wärmer werdende Temperaturen.
Am Platz angekommen bestückte ich schnell alle Ruten mit Waftern und warf sie auf die präparierten Plätze. Ich erhoffte mir beim Aufbauen vielleicht schon den Ersten zu kriegen, was schon öfters mal der Fall war. Doch dieses Mal leider nicht.
Mir war beim Ankommen schon aufgefallen, dass das Wasser im Gegensatz zu Donnerstag sehr klar geworden ist. Aus dem Bauch heraus entschied ich mich eine Rute wieder einzukurbeln und einen gelben Pop Up aufzuziehen, um gegebenenfalls fressfaule Fische durch den visuellen Reiz im klarem Wasser zum Biss überredet zu bekommen. Was soll ich sagen … nach 5 Minuten lief dieses Teil tatsächlich ab.

Jetzt sitze ich gerade wieder am See und habe heute Mittag einen kleinen Spiegler auf einen gelben Pop Up gefangen.

Es sind wieder ähnliche Bedingungen wie die Wochen zuvor. Warmes Wetter, strahlende Sonne, klares Wasser und die Fische haben anscheinend keinen Bock auf Boilies oder Fressen. Bei diesen Bedingungen macht es dann Sinn einen auffälligen Köder zu verwenden, um es vielleicht doch hinzubekommen, dass unsere Falle durch diesen kleinen attraktiven, am besten noch gesoakten Pop Up zuschnappt.
Versucht euch auf die äußeren Einflüsse richtig einzustellen und anschließend eures Erachtens nach richtig zu handeln und ihr werdet schnell feststellen, dass es euch trotz schlechten Bedingungen den einen oder anderen Karpfen bringen kann. Bei mir hat es in den letzten Wochen öfters funktioniert, obwohl ich anfangs nicht so davon überzeugt war. Immer stumpf nach Schema F zu agieren, mag bequem sein und bei guten Bedingungen auch Fische bringen, gerade bei schlechten Gegebenheiten können einige kleine Veränderungen jedoch Wunder bewirken und uns vor einem Blank bewahren.

Ich wünsche euch einen erfolgreichen Herbst. Zieht se alle raus !
Kai Köttelwesch

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