Am Schlammloch zum Erfolg
In diesem Bericht werden wir über unsere Taktik und Vorgehensweise an einem schlammigen Gewässer eingehen.
Das Gewässer, welches wir befischen, hat ca. 25ha und einen bislang unerforschten Bestand an Karpfen. Während der ersten Sessions dort, haben wir unsere Taktik ganz einfach gehalten und mit mäßigem Erfolg den See wieder verlassen. In 5 Nächten konnten wir gerade einmal einen Run verbuchen.
Wir zerbrachen uns echt den Kopf über diesen See, aber der urige Altbestand hielt unser Motivation hoch!
So überdachten wir immer wieder unsere Futtertaktik, bis uns der Postboote vor einigen Tagen ein Päckchen vor die Tür legte, welches die neuen Aktivator Pellets und die neuen Bait Aktivator Liquids beinhaltete.
Die ersten Tests im Wasserglas verrieten, dass es sich bei den Aktivatorpellets um einen sehr langsam sinkenden Pellet handelte, der erste Gedanke von uns war „Perfekt für das Schlammloch“, so klügelten wir an einer Futtertaktik, die letztendlich aus 10mm Aktivator Pellets und 6mm Aktivator Pellets gesoakt in dem Red Hot Bullet Bait Aktivator, 16mm Marine Halibut Pellets, welche perfekt für den Sommer geeignet sind, gecrushte Scoberrys, Red Spice Fish und etwas von den neuen Entwicklungsboilies.
Außerdem beinhaltete der Mix Groundbait welches mit Hilfe von Milch eine hohe Wolkenbildung haben sollte.
Zu guter Letzt noch ein paar Partikel und fertig war die perfekte Mischung, welche sich optimal auf dem Schlammboden absetzt.
Das Futter war somit angerichtet und es ging weiter mit dem Thema Blei, Rig und Köder. Wir setzen auf ziemlich simple Montagen, ohne viel Schnick Schnack, allerdings etwas länger, so um die 30-40 cm. Ein ganz normaler bleifreier Leader und ein flaches 80g schweres Blei kommt bei uns bei dieser Art von Angelei zum Einsatz. Es handelt sich um ein Bleisystem, welches die Eigenschaft eines Inline Blei besitzt, jedoch ausklinkt wie bei einer Safetyclip Montage. Das relativ leichte und flache Blei hat den Vorteil, dass es nicht allzu tief in den Schlamm einsinkt.
Als Köder verwenden wir ausschließlich gut ausbalancierte Schneemänner welche sich perfekt auf dem Schlamm absenken. Der See hat kaum Struktur (eine typische Badewanne), die tiefste Stelle beträgt 1,8 m.
Bei unseren vorherigen Sessions konnten wir immer wieder beobachten wie die Fische Abends und Morgens in der Mitte des Sees rollten. Und so beschlossen wir, bei unserer nächsten Session dort zu Fischen. Wir packten unsere Sachen für eine kurze Overnight Session.
Am Wasser angekommen, fuhren wir die Ruten mit Hilfe des Schlauchbootes mitten in den See auf ca. 200-300m Distanz. Wir fütterten unseren eben erklärten Mix zentriert auf den Hakenköder und verteilten noch ein paar Hände Boilies drum herum.
Als wir endlich alle Ruten draußen hatten, genossen wir die schöne Abendstimmung am See und bestellten uns China Nudeln. So klang der Tag perfekt aus. Die Nacht verlief ruhig, kein einziger Piepser, doch dies war an dem See nicht ungewöhnlich, denn die Fische bissen fast immer Abends oder am Morgen.
Wir relaxten gerade auf unseren Liegen, bissen gemütlich bei etwas Musik in unsere Brötchen, als auf einmal ein Fullrun ertönte… und was für einer! Ohne Vorwarnung gnadenlos abgezogen! Sofort ging es aufs Boot, dem Fisch entgegen. Nach einem harten, langen Kampf verschwand ein richtiger Brocken von Spiegler in den Maschen des Keschers. „Yes“ !!! , die Taktik ist voll aufgegangen.
In diesem Sinne, seit gespannt auf die Neuheiten !!!
Tight Lines und Wet Nets,
Nils und Niklas Wriedt
