Zeit ist Fisch

„Zeit ist Fisch“
Wer kennt es nicht…

Mal wieder ist eine schnelle Nacht unter der Woche geplant. Und mal wieder läuft scheinbar alles gegen einen. Kurz vor Feierabend landet dann doch noch unerwartet eine dringend zu erledigende Aufgabe auf dem Schreibtisch und verzögert die Ankunft am Wasser ungewollt nach hinten.
Gerade jetzt, wo die Tage immer kürzer werden, wecken solche Situationen eine gewisse innere Nervosität. Die Tage in denen man noch bis spät in den Abend auf die Dienste der lichtspendenden Sonne bauen konnte, sind vorbei.
Klar, im Notfall und mit etwas Routine lassen sich die Fallen auch im Dunkeln scharf machen. In Zeiten von GPS bzw. Distance Sticks und Co. alles machbar.

"Eine genaue Spotkarte hilft auch im Dunkeln gegen den Clip immer genau den Spot zu treffen. Ein besseres Gefühl hab ich trotzdem, wenn ich sehe wie meine Montagen aufkommen."

Dennoch, ich platziere meine Ruten wenn eben möglich am liebsten noch bei Tageslicht, das erleichtert vieles und gibt mir ein besseres Gefühl.
An Tagen wie den oben Genannten, spielen sich dann Gedanken wie, „Fuck, ich muss noch neue Rigs binden“;“Alter, ich krieg jetzt schon die Krise wenn ich daran denke gleich noch im unter Zeitdruck meine Tigers auszutarieren“…
Der Zeitdruck erzeugt Stress, Stress erzeugt Hektik, Hektik Unachtsamkeit und Unachtsamkeit Fehler… Und Fehler sind das letzte, was wir bei einer schnellen Nacht am Wasser brauchen… Wer schonmal zwei Fische kurz vor dem Weckerklingeln versetzt hat und mit absoluter Bombenlaune und mit Augenringen bis nach Istanbul bei der Arbeit aufgeschlagen ist, weiß wovon ich rede…Ein einziger Zaubertraum!
Entspannter ist es da doch, wenn man ruhigen Gewissens auf seine gute Vorbereitung aufbauen kann!
Der wichtigste und zeitintensivste Faktor ist dabei wohl das Endgame.

„Nachts halb 3, die Rute pfeifft im Höllentempo ab, doch die Schnur erschlafft direkt nach dem Aufnehmen! Irgendetwas hat doch tatsächlich die 70er Schlagschnur durchgekappt! Sollte nicht passieren, passiert aber. Jetzt noch schnell ein Leadcore splicen. Nachts um 3 mit Augen die kaum offenstehen wollen und kalten Händen. Gebrochene Splice-Nadeln und Nervenstränge sind da vorprogrammiert. Im schlimmsten Fall bleibt die Rute am Schirm stehen und unsere Chancen für die letzten paar Stündchen halbieren sich, Jackpot!“

"In der warmen Mittagssonne sind ein paar Leadcores schnell vermontiert. Eine Kleinigkeit, die uns des Nachts einiges an Arbeit ersparen kann..."

„Puh, noch eine Rute muss gefahren werden. Man ey jetzt noch n neues Rig binden!? Ich hab Hunger, seit heut Mittag nix mehr gegessen… hmmm naja also ein scharfer Haken ist wirklich was anderes… egal muss reichen, hat damals vor 10 Jahren auch immer gereicht. In der Nacht sitzt man dann im Boot, und muss plötzlich den Kopf einziehen, damit einem das Blei nicht frontal in die Stirn einschlägt, HeissaHoppsa Lillebroer!“

"Zumindestens die Rigs für meine Standardköder habe ich immer bereits vorgebunden dabei."
"Fertig austarierte Tigernusspakete, landen in der Dipdose und können bei Bedarf direkt aufgezogen werden. Praktisch, schnell und nervenschonend"

„Meine Güte Junge, warum zum Teufel brechen diese Tigers immer auf beim Bohren, ich dreh hier gleich durch… Na endlich, rein mit dem Korkstick und hinein ins kleine Krautloch. Ach Moment kurzer Balancetest im flachen Uferwasser. TOLL steht natürlich wahlweise garnicht oder aber Vorfachlänge hochgepoppt wie eine Eins… Ganz ehrlich? Mhne!“

Es gibt noch viele andere Kleinigkeiten, die uns in solchen Situationen den letzten Nerv kosten können. Fast allen kann man jedoch mit etwas Voraussicht entgegenwirken und somit auch kurze Nächte entspannt und effektiv verbringen.
Denn wenn man am nächsten Morgen den Arbeitskollegen breitgrinsend ein „wunderschönen guten Morgen“ entgegenschmettert, fallen die Augenringe garnicht mehr so auf 😉
In diesem Sinne
Beste Grüße
Simon

Top