Schlaflos

Neues Ziel, neues Glück. Nachdem ich das Gewässer gewechelt und wenig gegen viel Wasser getauscht habe, weht mir jetzt wieder eine steife Brise ins Gesicht. Bevor ich mit einer ausgedehnten Futteraktion starte, gehört genaues Loten zur Nummer eins auf dem Schlachtplan. Im Winter hab ich mir bereits die Umstände angeguckt und finde die angepeilten Spots auf Anhieb wieder. Flaches Wasser und tiefe Möglichkeiten zugleich, machen diesen Platz zu einem perfekten Platz, um länger darauf zu fischen. Ist das Wetter konstant und warm fische ich etwas flacher. Kommen jedoch Regen und wechselde Bedingungen verlagere ich den Futterplatz auf die etwas größeren Wassertiefen. Die Tiefen bewegen sich zwischen 50cm und 6Metern. Viel Spielraum für die nächsten Wochen. Ich kenne den Fischbestand und weiss, dass es nicht leicht sein wird, an die größeren Fische heranzukommen. Eine unglaubliche Anzahl kleinerer Fische wird mir das Leben schwer und die Nächte kurz machen…

Sie verschlingen alles, was in ihr Maul passt

Für den Anfang füttere ich ca. 5 kilo Murmeln, white Halibutt– wie so oft, über eine große Fläche und hoffe den Platz damit zu aktivieren. Zwei Tage später kommt erneut die gleiche Menge auf den Spot. Um den Platz nicht mit Futter zu überladen, sollte ich keine Fische angesprochen haben, probiere ich es dann zunächst das erste Mal mit einer Übernachtsession.

Schon beim ersten Test ist der Kescher feucht

Die erste Nacht beginnt mit einem ausgedehnten Gewitter. Regen und Wind bereiten mir große Freude beim Aufbau meines Setups. Die Regenklamotten tropfen und sind schwer. Ich zieh sie aus, lege sie zur Seite, als nach nichtmal 10 Minuten die erste Rute abläuft. Wow, es fruchtet! Regenklamotten wieder an und mit einer Hand die Wathose hochziehen, während ich mit der anderen Hand versuche die hektischen Fluchten des ersten Fisches zu kontrollieren. Er ist nicht groß, aber der Erste ist immer etwas besonderes.

Zwei Ruten - eine flach, die andere tief

Fisch versorgen, Rute wieder klar machen und wieder in Richtung Horizont. Ab nun geht es im Stundentakt. Nummer zwei und drei kommen gemeinsam. Doppelrun! Die anderen Fische folgen nach und nach.

Wieder einer - und noch einer - und noch einer
Doppelrun! Einer von vielen Fischen in dieser Nacht

Der Letzte erst am nächsten Morgen, danach habe ich zwei Stunden Ruhe. Schlaflos aber tierisch happy, dass die Taktik greift, beginne ich früh mit dem Abbau. Der Platz ist aktiviert, jetzt heisst es zu selektieren. Beim nächsten Mal nehme ich gerne Qualität statt Quantität. Diesmal hatte ich mehr als 10 Fische. Wenn ich in den nächsten Sessions wieder schlaflos sein werde und die kleinen Fische meinen Platz restlos leer fressen, werden die großen Fische keinen Happen abbekommen. Ich rüste auf, hole die dicken Boilies raus und füttere ab nun eine Mischung aus 18, 24 und 30! mm. Die Bissanzahl wird sich verringern, aber das Durchschnittsgewicht sollte sich mit den neuen Waffen erhöhen.

Jetzt schieße ich mit größeren Kalibern!

Nächstes Wochenende werden wir an dieser Stelle weitersehen.

Peace Felix
www.twelvefeetmag.de

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