Filmen mit Überraschungen Teil: 2

Wo sind wir stehen geblieben? Genau, bei dem lautem knallen, Schlägen auf Metall und den zerbrechenden Scheiben. Wir saßen also gemütlich beisammen als wir die bereits beschriebenen Geräusche hörten. Nun standen wir also da und schauten uns das ganz mit großen Augen an. Ein zerschrotteter BMW der auf beiden Seiten zwischen zwei Parklücken aufgesetzt hatte, mit kaputten Scheiben und der einen oder anderen Beule. Die komplette Frontschürze war abgerissen und die Insassen geschockt. Die Täter sahen wir noch im Auto „wegfahren“. Fahren war anscheinend das falsche Wort, denn die Fahrerin fuhr mehrmals vor eine Stahlstange die vor einem Baum stand. Wir waren geschockt und konnten aus dieser Entfernung leider das Kennzeichen nicht erkennen. Wir wollten auch erst einmal nach den Leuten in dem zerstörten Auto sehen. Zwei junge Kerle und zwei noch jüngere Frauen stiegen aus dem Auto. Alle hatten sie wohl eines gemeinsam – der Schock saß tief. Zwei durchgedrehte Typen schlugen mehrfach mit Baseballschlägern auf das Auto ein. Aus Angst wollte der junge Kerl mit Vollgas flüchten, leider nicht über die Straße sondern leicht fliegend über eine Betonkante. Ich versuchte mir die Geschichte mal ganz anzuhören und Christian rief schon einmal die Polizei. Die Polizei brauchte gute 20 Minuten…

Nach dem die Polizei unsere Aussagen aufgenommen hatte lief bei Christian ein Fisch ab. Die Funke fing an zu schreien. Wir fragten die Polizei noch schnell „Sind wir hier fertig, können wir los?“ und schon rannten wir. Nach einem knackigem Dauerlauf folgte ein knackiger Drill. Der nächste Fisch lag im Kescher, so konnte es wirklich weitergehen.

Nach dem wir wieder alles fertig hatten, machten wir uns auf den Weg zum Parkplatz. Die Karre stand immer noch da und die Polizei war weg. Abschleppdienste waren nicht zu erreichen, einfach ein Kuhdorf. Wir rödelten noch viele Stunden mit vielen weiteren Helfern um die Karre letztendlich mit Europaletten, Wagenheber und Auffahrrampen zu bergen. Was ein Aufwand, war doch sowieso Schrott die Karre.

Langsam wurde es hell und wir wollten uns dann auch mal endlich hinlegen. Die Nacht blieb leider ruhig. Über Tag drehten wir zusammen ein paar Produktvideos ab. Gar nicht so einfach mit neugierigen Passanten, anderen Anglern und dem ein oder anderen Naturschützer. Das Wetter war perfekt, der Wind schlug ans eigene Ufer und ein letzter Fisch landete bei Christian im Kescher.

Wir haben unser Tagesziel aufjedenfall mehr als erreicht. Interessanterweise gab Christian mir bei jedem abgeschlossenen Video oder anderen guten Taten einen Kinderriegel. Konditionierung wird anscheinend nicht nur bei Fischen angewendet. Ich habe einfach mal nichts gesagt denn ich stehe auf Kinderriegel.

Die letzte Nacht war eiskalt und die Fische haben sich nicht mehr blicken lassen. Am nächsten Morgen drehten wir noch ein letztes Video ab und schon ging es wieder in Richtung Autobahn. Irgendwie gehen die Wochenenden immer schneller vorbei, ob das wirklich so ist? Unterm Strich war es ein ereignisreiches Wochenende, viel erlebt und viel geschafft. Beim nächsten Mal bleibt es hoffentlich ruhiger. Mir sind Fische und Videos drehen dann doch lieber als Baseballschlägerschwingende Idioten.

Cheerio,

Marv

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