Corona sei Dank

Der Corona Virus macht sich meiner Meinung nach sehr bemerkbar in unserem Hobby meint ihr nicht auch? Die Gewässer in meiner Umgebung sind überlaufen und das nicht nur am Wochenende. Kurzarbeit ist das Stichwort. Ich persönlich arbeite in einem Handwerkbetrieb und mache dort meine Ausbildung als Anlagenmechaniker für Heizung-,Sanitär- und Klimatechnik. Kurz gesagt ich habe keine Kurzarbeit!
Nachdem ich im Sommer mehrfach an überlaufenen Seen gefischt habe, hab ich mir überlegt den Herbst an dem See zu fischen, wo ich das erste mal mit unserem Zielfisch in Verbindung gekommen bin. Das Gewässer ist ein alter Baggersee, 35 Hektar Wasserfläche und ein guter Fischbestand… negativ ist, dass momentan nicht mal ein Drittel des Ufers betreten werden darf.

Ich bin seit acht Jahren in diesem Verein und habe dort auch angefangen auf Karpfen zu Angeln. Über die Jahre konnte ich den ersten 20 kg Fisch dort verbuchen. Der See hat sich immer schwer getan, seine Fische auf vernünftige Gewichte zu bekommen und es wurden immer die gleichen Fische dort gefangen. Ich muss sagen, in den letzten zwei bis drei Jahren hatte ich nur noch wenige, aber dafür gut vorbereitete Sessions an diesem See verbracht, für mich war einfach die Zeit gekommen neue Seen zu erkunden. Bis zu diesem Herbst. Ich hab mich aufgrund der überfüllten Seen mehr darauf konzentriert etwas zu suchen, wo ich meine Ruhe habe und da ist mir direkt der Baggersee in den Kopf gekommen. Im Herbst treibt sich kaum wer dort herum und ein besonderer Fisch fehlt mir bis jetzt. Der Fisch ist ein guter dreißiger und irgendwo ein Fisch, an den ich immer denken muss, ich habe ihn nie gefangen. Der Plan ist mir einen Langzeitfutterplatz aufzubauen, den ich bis in den Winter befischen kann.

Gesagt getan, mit dem Red Spice Fish 2.0 in 18 mm und dem Scoberry in 14 mm präparierte ich einen Platz der an sich langweilig war, doch nachdem ich mit der Fishspy den Platz regelmäßig kontrolliert hatte, konnte ich feststellen, dass die Fische den Grund nahezu umgepflügt haben. Perfekte Bedingungen um nach einer Woche für eine Nacht zu fischen. Die Fische waren auf dem Platz, das merkte ichdaran, das ich direkt nach einer Stunde den ersten Lauf auf einen Red Spice Snowman bekommen habe. Ein cooler Schuppie hat sich direkt aufgehangen. Ruten wieder auf sieben Längen geklippt und weiter ging‘s.  Der nächste Fisch trillerte drei Stunden später ab, dieses Mal auf einen einen Washed Out pinken iD Pop-Up. Die Kopfschläge waren sehr langsam und ich wusste schon, das wird kein Gummern sein. Nach 20 min Drill konnte ich den Fisch landen und vor mir lag ein dicker Spiegler . Nach dem ich wusste, das es nicht mein Zielfisch war und auch kein anderer bekannter des Sees, wurde mir klar was hier passiert ist. Ich habe einen Fisch gefangen, der 18,5 kg auf die Waage brachte und zu dem noch sehr selten gefangen wurde . In acht Jahren ist mir der Fisch nie zu Ohren gekommen oder gefangen worden.

In den folgenden Wochen hatte ich sehr viele kleine Fische gefangen. Ich hatte die Kinderstube auf dem Platz und mittlerweile waren wir schon beim Oktober angelangt. Die Nächte wurden immer kälter und nachdem ich in einer Nacht nur einen Fisch fangen konnte, hatte ich irgendwie das Gefühl, da kommt noch was. Also habe ich Zuhause angerufen und sagte zu meinem Vater „da passiert noch was, ich bleibe noch etwas“. Dann um 14:00 Uhr der Dauerton auf die Multi-Rig  Rute mitten auf dem Futterplatz. Wieder waren die Kopfschläge langsam und nach 15 Minuten lag er im Kescher. Ich habe Minuten lang nichts gesagt, war völlig platt, denn es war wieder ein Fisch den ich Null auf dem Schirm hatte. Ich hatte keinen mehr zum Fotos machen, das war ein Problem, denn diesen Fisch musste ich unbedingt abgelichtet haben . Nach ein zwei Nachrichten bei WhatsApp rief mein Freund Sascha an . Seine Worte: „40er und kein Kescher?! Bin unterwegs !!!“. Und dann standen wir da mit 20,3 kg Fisch auf der Matte. Ich grinste im Kreis, es war einfach alles perfekt. Wir machten Bilder und die Königin durfte wieder schwimmen.

Eigentlich sollte ich hier zum Ende kommen, doch was die Woche danach passierte, war nochmal eine Nummer krasser . Mein Freund Freddy hatte mich zwei Wochen zuvor überredet Urlaub zu nehmen, damit wir dann vom 18. Bis zum 21. Oktober fischen gehen. Unsere Futterplätze lagen 200 m auseinander. Am Sonntag Morgen dann standen wir beide am Wasser und nach dem alles fertig war, konnte ich noch vor 12:00 Uhr zwei  gute 30er fangen . Die Nacht dann ging bis in den späten Nachmittag nichts mehr. Um 4 Uhr trillerte aus dem nichts eine meiner Ruten los. Der Drill war kurz aber intensiv und der Fisch wollte unbedingt die Kante runter . Nachdem er das zweimal getan hatte, konnte ich auch diesen abschöpfen.

Es war mir ein bekannter Fisch, ich nenne ihn liebevoll die „Hoe“. Auf diesen Fisch hab ich ein Abo glaub ich, fast jedes Jahr fang ich ihn . Ein alter Karpfen mit einem riesen Maul. Das letzte mal schon mit 20 kg plus doch dieses mal mit genau 21,5 kg. Die Session war einfach perfekt und wir feierten diesen Fisch total ab . Die Nächte danach könnte ich noch ein paar gute Fische fangen. Aber ich merkte schon das die Aktivität abnahm und man soll einfach aufhören wenn’s am schönsten ist .

Ich bin raus . Futter bei die Fische XD

Tight Lines

Robert Laps

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