In jedem Jahresrückblick wird es zig Mal vorkommen und keine Sache hat das Leben in all seinen Facetten wohl so durcheinandergewirbelt als Covid-19. Auch wir Angler waren davon stark betroffen. Geplante Angelreisen ins benachbarte Ausland mussten abgesagt und das Angeln über Nacht aufgrund der Ausgangssperre abgebrochen werden. Die Angelläden mussten schließen und ein Smalltalk am Angeltresen fiel aus. So war es auch nicht verwunderlich, dass dem einen oder anderen nicht nur die Lust, sondern auch die Zeit für effektives Fischen fehlte. Nichtsdestotrotz gelang es mir dennoch, ein paar Angelsessions an meinen hiesigen Gewässern abzuhalten – mit mehr oder weniger Erfolg.
Im Frühjahr versuchte ich mich bei ein paar Tagesansitzen in der wärmenden Aprilsonne im flachen Bereich eines Altarms. Hier setzte ich auf die altbewährten Base-Mix Pop Ups sowie frisch gekochte Tigernüsse, welche ich mit Stickmix bestäubte. Natürlich dürfen bei mir und gerade im Frühjahr Liquids nicht fehlen.
Im Sommer stand bei mir der Umzug ins Eigenheim an. Aus diesem Grund verschoben sich meine Prioritäten und ich tauschte den Akkuschrauber mit der Boilienadel. Doch Ende der Sommerferien ging es noch einmal für ein paar Nächte an ein mir bekanntes Gewässer los. Mit einer Buffet-Mischung aus Nasty Shrimp, Seafood und VNX+ Freezerbaits sowie Tigernüssen versuchte ich dort auf zwei unterschiedlichen Spots mein Glück.
Beide Spots wiesen einen harten Untergrund auf und ich klippte die Spomb so ein, dass sich das Futter im Übergang von hartem zu weichem Grund verteilte. Gleich in der ersten Nacht konnte ich einen Fisch ins Netz bugsieren, welcher meinen Schneemann aus Nasty-Boilie und ID Pop Up nicht liegen lassen konnte. Es folgten noch weitere Fische bis über dreißig Pfund. Ich konnte dabei feststellen, dass sich die Fische auf einen Spot sowie einen Köder eingeschossen hatten. Die Kombi aus Nasty Shrimp sowie einem pinken ID Pop Up brachte mehr Läufe als die andere Rute mit einem gelben ID Citrus Pop Up. Wie auch immer – alles graue Theorie. Die paar Tage vergingen in bester Gesellschaft viel zu schnell und werden heuer bestimmt wiederholt.
Zum Jahresabschluss Ende Oktober, Anfang November startete ich mit einem guten Freund noch eine kleine Session für drei Nächte. An einem kleinen, aber doch recht launischen und daher schwierigen See, da konstant Angeldruck herrscht, versuchte ich, zum Ende des Jahres noch einen Karpfen überlisten zu können. An diesem See beangelte ich eine große Sandbank und platzierte hier meinen Schneemann aus Nasty Shrimp/ID Pop Up samt einigen Seafood Teigklumpen im abfallenden Bereich. Die zweite Rute kam unter überhängende Bäume, in einen flacheren Bereich, da sich tagsüber die Sonne zeigte und dort ein paar Fische rollten. Nach der ersten fischlosen Nacht kontrollierte ich die Plätze und das Futter lag noch wie tags zuvor da. Ich änderte die Köder und Rigs und versetzte die Montage um ein paar Meter, doch leider verliefen auch die letzten beiden Tage ohne Biss. Naja, nicht ganz. Immerhin saugte sich eine Brasse den ID Pop Up ein. Doch von den Karpfen fehlte jede Spur.
Die Angelsachen wurden daraufhin eingewintert, Corona war außer Rand und Band und der zweite Lockdown begann. In diesen Tagen wurde einem bewusst, dass es weitaus wichtigere Sachen als das Angeln und Karpfenfangen gibt. Ich hoffe, dass 2021 in dieser Hinsicht besser wird und wir alle gesund bleiben.
Auf ein besseres Jahr.
Beste Grüße
Christoph Pleischl
