So here we are again. In der letzten Runde haben wir das “Wie“ und „Wann“ geklärt. Der Rahmen ist also abgesteckt und wir können uns –nach einem kurzen Rundblick über die uns zur Verfügung stehenden Hilfsmittel- dem wohl brisantesten Teil dieser Serie zuwenden, namentlich den zu suchenden Stellen also dem „Was“.
Womit?
Wie bereits einleitend angedeutet, möchte ich in dieser Reihe die Nutzung technischer Hilfsmittel wie Echolot und Unterwasserkamera außen vor lassen.
Die damit hier zu nennenden Hilfsmittel beschränken sich folglich auf Aquascope, Polarsiations- und Taucherbrille. Während die letzteren beiden wohl keiner Vorstellung mehr bedürfen, möchte das doch (noch) etwas unbekanntere Aquascope kurz vorstellen. Letzten Endes handelt es sich bei diesem um einen Trichter, dessen weite Öffnung mit einer Plexiglasscheibe abgedichtet ist. Vom Prinzip her. Drückt man diese leicht unter die Wasseroberfläche, erzielt man im Endeffekt die Funktionsweise einer Taucherbrille, nur mit größerem Sichtfeld und ohne lästiges, weites über die Bootskante hinüber-Beugen. So erhält man einen von Wasserspiegelungen freien Einblick unter die Oberfläche.
Was?
Nun blicken wir hinunter in die Tiefe, treiben hinüber über kiesige Stellen, schroffe Kanten, Sandflecken und Kraut. Um bei dem sich dabei bietenden Anblick nicht den Überblick zu verlieren, möchte ich euch im Folgenden einige von mir bevorzugte Features an die Hand geben, die sich –so oder in ähnlicher Form- wohl an vielen Gewässern wiederfinden lassen und immer einen Versuch wert sind.
Kiesbänke
Sicherlich keine Neuerfindung. Kiesbänke oder –plateaus sind seit jeher von uns Karpfenanglern favorisierte Plätze. Das liegt zum einen daran, dass sie in der Regel eine saubere Präsentation unserer Rigs ermöglichen und aufgrund ihrer Topografie eine vermeintliche Anlaufstelle für unsere Zielfische darstellen. Das schwierige an Kiesböden ist, dass etwaige Fressspuren –zumindest bei grobem Kies- deutlich schwerer auszumachen sind, als bei Sand-, Schlamm- oder Lehmböden. Allerdings gibt es doch einige verräterische Anzeichen, die Zeugen regelmäßiger Anwesenheit von Karpfen sind.
Letztlich muss man sich dabei vor Augen halten, dass Kies ansich -anders als Lehm oder Schlammböden- in den wenigsten Fällen natürliche Nährung beinhaltet. Insofern gibt es für die Fische abgesehen des anglerischen Futtereintrags erstmal keinen Grund kiesige Areale zur Nahrungsaufnahme aufzusuchen. Anders sieht das Ganze jedoch dann aus, wenn sich auf dort Muscheln befinden. Dass diese auf dem Speiseplan ganz oben stehen, erkennt man in solchen Fällen oftmals gut an zuweilen haufenweise herumliegenden geknackten Muscheln. Ein hier präsentierter Köder liegt dann mitten auf dem natürlichen all-you-can-eat Buffet der Karpfen und damit immer brandgefährlich.
Sandflecken
Bei sandigem Untergrund gilt obig Geschriebenes entsprechend. Auch sie gewährleisten uns eine saubere Präsentation des Rigs. Im Gegensatz zu kiesigen Stellen, deutet aber alleine die Existenz freier Sandflächen -zumindest in Gewässern mit vermehrtem Krautaufkommen- darauf hin, dass hier gefressen wurde. Denn das in vielen Gewässern unserer Region vorkommende Bodenkraut wuchert grundsätzlich auch über Sand.
Wenn unsere Freunde jedoch regelmäßig in diesem leichten Bodenkraut fressen, schieben sie es über kurz oder lang mehr und mehr zur Seite und legen so die darunterliegenden Sandflächen frei.
Es gibt doch mehr zu erzählen als ich ursprünglich dachte. Darum habe ich mir spontan überlegt, aus dem Drei- einen Vierteiler zu machen. Im nächsten und diesmal auch versprochen letzten Teil möchte ich euch noch drei weitere Features vorstellen, welche, einmal mit dem dafür erforderlichen Aufwand aufgespürt, gerade bei der Instantangelei absolut tödlich sind!
Seien Sie also wieder dabei wenn es heisst: „Let´s take a closer look“ 😉