Endlich ist er da. Der Mai, der mit seinen kräftigen Sonnenstrahlen Menschen und Tiere langsam aber sicher auf den bevorstehenden Sommer vorbereitet.
Mit einem lautlosen Paddelschlag aus Brust heraus, lasse ich das Faltboot sanft an den weit in den See ragenden Buschzweigen entlang treiben. Vorsichtig stehe ich im Boot, die Kapuze meines Pullis tief ins Gesicht gezogen, die polarisierten Gläser vor den Augen. Meine Blicke halten angestrengt Grundkontakt, in der hoffnungsvollen Erwartung Spuren unserer Zielfische zu finden. Die Kante ins tiefe Wasser hinein ist kiesig, frei aber ohne eindeutige Fressspuren. Trotz des sehr klaren Wassers verschwimmen die Konturen ab einer Tiefe von etwas über 3 Metern. Doch genau dort scheint der Grund sandig und hell. Ich greife hinter mich, lehne mich über die Bootskante und blicke durch das Aquascope hinab in die Tiefe. Das sperrige Hilfsmittel gewährt mir genau die 1,5m mehr Sichttiefe die ich brauche, um den freigefegten Sandfleck am Fuße der Kante genau unter die Lupe zu nehmen.
Mir meiner Sache sicher lasse ich, immer noch durch den schwarzen Trichter schauend, mein Rig hinunter und platziere es per Hand mitten auf dem Sandfleck. Ein zwei kleine Händchen Nüsse nebst weniger 14er Boilies folgen auf dem Fuße. Keine halbe Stunde später darf ich einen guten Schupper in die Kamera halten. Die Falle hat zugeschnappt!
Keine Frage, die moderne Technologie der Echolote neuster Generationen können viel und sind in vielen Situationen eine große Hilfe. Allerdings vermögen Sie einen genauen Blick unter Wasser nicht zu ersetzen. Gerade die jetzige Zeit, in welcher viele Gewässer, vor dem exzessiven Start der Algenblüte noch recht klar sind, gewährt uns die Möglichkeit kostbare Einblicke auf den Grund unserer Gewässer zu erhaschen und das auch für jene, die die mit einem Tauchgang verbundenen nasskalten Umstände oder den mit einem tiefen Griff ins Portmonee einhergehenden Kauf einer Unterwasserkamera scheuen. Bei Sichttiefen bis zu 6m ist es in vielen Gewässern nun kurzzeitig möglich, sich ein reales Bild von den allermeisten interessanten Spots zu machen.
Aus Erfahrung kann ich dabei sagen, dass solche Einblicke einem oftmals die Augen öffnen und eine Perspektive schaffen, die im weiteren Verlauf der Saison oftmals den entscheidenden Unterscheid machen kann. Denn nun erkennt man, dass Plateau nicht Plateau ist, dass Kiesbank nicht Kiesbank und Krautloch nicht Krautloch ist. Mit etwas Einsatz, Erfahrung und zeitlichem Aufwand ist man in der Lage all solche Plätze zu selektieren, an denen die Fische regelmäßig fressen bzw. sich aufhalten. Gerade für Instantangler ist es unglaublich vorteilhaft, die Köder zielgenau in den oftmals kleinen Arealen zu präsentieren, die von den Fischen ganz unabhängig von unserem Futtereintrag aufgesucht werden. Hier reicht dann zumeist eine kleine Hand voll attraktivem Futter um den gewünschten Biss zu provozieren und einen schnellen Erfolg zu akquirieren.
Allerdings muss man bei diesem so einfach klingenden Unterfangen wissen, wie, wann womit und vor Allem natürlich wonach wir suchen müssen. In diesem Dreiteiler möchte ich euch einige diesbezügliche Tipps mit auf den Weg geben. Welche Hilfsmittel sind sinnvoll, wie setze ich diese richtig ein und woran erkenne ich Plätze, die die Fische regelmäßig aufsuchen.
So let´s take a closer look….
to be continued!