Hallo an alle,
ich möchte Euch in diesem vom Schneechaos gebeulteten Dezember etwas die Wartezeit bis zur Bescherung vertreiben und habe Euch einen Artikel über meine Fischerei an den Weserkanälen eingestellt.
Nach langen 50 Kilometern Anfahrt durch den Freitagsverkehr bin ich endlich am Kanal angekommen. Zuerst schaute ich wie immer ob die bevorzugte Stelle frei war und entlud mein Auto . Dann pumpte ich mein Bombard Schlauchboot auf und verstaute nach genauem Packplan die Ausrüstung. Kurz darauf steuerte ich mit Hilfe des Elektromotors zur meiner zu Fuß unzugänglichen Stelle an einem Wendebecken. Dort angekommen entlud ich das Boot und baute alles für das Wochenende auf. Etwa später beruhigte sich der Schiffverkehr ( bis zu 30 schwere Lastkähne am Tag) und ich warf die beiden Ruten auf ein 25 Meter entferntes Plateau das im Randbereich der Schifffahrtsrinne und dem Wendebecken liegt. Dort ist in 2,5 Meter Wassertiefe der Boden im Gegensatz zum restlichen schlammigen Untergrund des Beckens steinhart und voller Muscheln und man merkt durch einen leichten Schlag in der Rutenspitze wenn das Blei am Boden aufkommt und gut liegt. Gegen 21.30 Uhr ist das letzte Schiff durch die Schleuse und ich fütterte drei Kilo 24 mm Holli Rhone Freezer Boilies und einige Kilo Halibutpellets mit der Futterkelle. Jetzt wo die Fische zur Ruhe kommen suchen sie die Fahrinne und die Randbereiche nach Futter ab und ich hoffte das sie meine Futterspur finden. Aber es blieb bis auf einen Selbstmorddöbel alles ruhig und so konnte ich bis zum ersten Schiff gegen sieben Uhr schlafen. Beim ersten Cappuccino bekam ich plötzlich ein Vollrun auf der rechten Rute und der Karpfen zog sofort in das 4,5 Meter tiefe Flussbett. Nach hefiger Gegenwehr lag ein typischer Kanalschuppi vor mir. Also Rute wieder raus und nun kamen Schiff auf Schiff vorbei und das Wasser war tiefbraun und beruhigte sich erst wieder am Abend. Ich füttere wieder die gleiche Menge und gegen Mitternacht bekam ich einen brutalen Biss und merkte das dies ein anderes Kaliber sein musste. Der Fisch bleib die ganze Zeit stur am Beckenboden und nur durch harten Druck kam er Meter für Meter näher. Am Ufer schaute mich ein richtig alter mächtiger Kanalspiegler an und ich war mehr als zufrieden. Zwei tolle Fische sind hier an diesem launischen Kanal ein gutes Ergebnis und morgens belud ich wieder mein Boot und das Auto und fuhr voller Vorfreude auf das nächste Kanalabenteuer heimwärts.
Frohe Weihnachten und ein tolles neues Jahr.
Euer Ove