Die kalten Monate stehen vor der Türe und die Fische fahren ihren Metabolismus soweit runter dass sie nur noch kurze Fressphasen am Tag haben. Bei richtig kaltem Wasser kann das wenn man Pech hat nur eine halbe Stunde am Tag sein, die sie sich der Nahrungsaufnahme zuwenden. In diesem Zeitraum kann es passieren, dass man auf einmal Biss auf Biss erhält und danach alles wieder für Stunden oder Tage gelaufen ist. Ich kenne Angler die füttern das ganze Jahr ihre Angelstellen mehr oder weniger kontinuierlich durch. Sie vertrauen der These das wenn die Fische einmal das fressen einstellen, man diese im Winter auch nicht mehr an den Haken bekommt. Ich denke, das zu viel Futter welches dort wahrscheinlich über Tage liegt der Grund für die schlechten Fänge ist. Man muss umdenken, man kann es nicht mehr mit der berüchtigten Schubkarre in den Teich fahren. Das ist für mich die Zeit, die Futtermenge zu reduzieren und meine Futterstrategie von Sommer auf Winter umzustellen. In der wärmeren Jahreszeit lachen viele darüber nur mit einem Kilo Futter am Wasser aufzutauchen. Im Winter kann dies schon 500gr zu viel sein. Wie geht man am besten vor, welche Dinge sollte man berücksichtigen.
Fangen wir mal bei den Boilies an. Diese sollten leicht verdaulich sein damit der Fisch nicht lange gesättigt bleibt. Die Attraktivität lässt sich allein schon dadurch steigern, wenn man von einem Standard 20mm Boilie auf 14mm Größe herunter geht. Bei der gleichen Menge Futter braucht der Fisch länger bis er davon satt wird, zudem ist die eingebrachte Menge von der Oberfläche her größer und man steigert so die Lockwirkung. Man sollte möglichst auf ölige Zutaten verzichten bzw. falls gewünscht Aromen auf Alkoholbasis verwenden. Nicht das ihr jetzt meint ein Fischmehlboilie fängt im Winter keine Fische, das ist Blödsinn. Man sollte nur nicht die fettigen Standardmehle wie im Sommer verwenden. Eine gute Baisis aus leichtverdaulichen Kohlehydraten zusammen mit einem guten leicht löslichen Fischprotein können sehr Erfolgreich sein.
Ich habe zum Beispiel in der Vergangenheit einige Jahre ausschließlich mit Partikeln gefischt, Sommer wie Winter. Als kurzes Fazit dazu ist zu sagen das sich dort wirklich nur zwei Partikel zum füttern im Winter bewährt haben, und das waren Weizen und Hanf. Hülsenfrüchte und Nüsse als Hakenköder sind ok aber sobald diese bei kaltem Wasser gefüttert wurden gingen meine Fänge fast gegen null.
Seit ein paar Jahren leben wir jedoch im Zeitalter der Pellets. Damit meine ich nicht unsere Standard Forellenpellets oder die Hailbutt Pellets die sich schon weitaus länger im Sektor der Karpfenangelei etabliert haben. Diese Pellets werden ausschließlich für die Fischzucht produziert und mehr oder weniger für Anglerische Zwecke missbraucht. Mittlerweile aber hat das auch die Industrie erkannt und einige große Firmen die Angelgeräte und Köder produzieren. Man hat erkannt das der Angler andere Anforderungen an ein Pellet (Angelköder) stellt als ein Fischzüchter. Anfangs tat ich mich auch schwer dies zu realisieren, zu erkennen welche neuen Möglichkeiten solch ein Produkt eigentlich wirklich hat. Was früher die Partikel für mich waren sind heute die Pellets …. Allerdings wage ich zu behaupten das die Pellets im Vergleich zu Partikeln um Längen besser sind was die Attraktivität und die Einsatzmöglichkeiten betrifft.
Ich brauche nicht mehr Tage vorher Partikel anzusetzen und zu kochen. Ich brauche mir keine Gedanken mehr darüber zu machen ob die Partikel die schon 5 Tage im Eimer stehen noch gut sind und und und …!
Ich sage nicht dass man keine Partikel mehr verwenden soll, jedoch das man mittlerweile wirklich bessere Alternativen hat und diese auch einsetzen sollte. Meine Arbeit für die Vorbereitung des Anfüttermaterials beläuft sich aktuell nur noch auf vielleicht eine Stunde. Tüte Pellets auf … das gewünschte Liquid dazu …. Einmal kurz schütteln …. FERTIG!
Keinen halben Eimer Partikel mehr den ich nach dem Angeln sinnlos im Wasser versenke oder wieder mit nach Hause nehmen muss. Jetzt kommt der Punkt „ja aber der Preis“, für 5kg Pellets bekomme ich 30kg Mais. Ok wer nach der Devise die Masse macht es an’s Wasser setzt der mag weiterhin so verfahren. Ich denke jedoch dass es nicht erforderlich ist dies zu tun, ich fange meine Fische lieber anstatt sie zu füttern. Mag sein das dies manch einer anders sieht, rein ökologisch hab ich jedoch ein besseres Gefühl meine Umwelt nicht mit Massen verrottender Biomasse auf dem Gewässergrund zu belasten.
Zurück zu den Pellets und was man damit anstellen kann. Auf Grund dessen das ich in der kalten Jahreszeit nicht viel Fütter, mir über die Jahre die elende Fummelei mit PVA Produkten in der kalten und nassen Jahreszeit schon immer ein Greuel waren, verwende ich im Winter schon seit Jahren Methodbleie verschiedener Ausführungen. Anfänglich nutzte ich sehr oft unsere fertigen Methodmixe oder einen Mix den ich mir selber zusammengestellt hatte. Ich habe schon den Versuch gemacht eingeweichte Forellenpelltes dafür zu verwenden, jedoch im Winter bei kaltem Wasser nicht die beste Wahl. Die fettigen Pellets lösten sich nicht gut auf und blieben oft über einen sehr langen Zeitraum im Blei hängen. Da ich meinen Hakenköder mit in das Futter einbaue führte dies öfters zu Fehlbissen. Der Fisch saugte an den Pellets hob das Blei dabei sogar an aber der Haken steckte noch im Futter fest. Shit happens!
Man kann diese fettigen Pellets auch nicht so gut pimpen, zugesetzte Additive werden durch den hohen Öl Anteil schlecht aufgenommen und auch wieder freigesetzt in kaltem Wasser.
Alle diese negativen Eigenschaften haben unsere neuen Aktivator Pellets jedoch nicht! Sie sind nur für die Angelfischerei produziert und haben die Vorteile:
a) den Fisch nicht schnell zu sättigen,
b) Nehmen sehr gut die unterschiedlichsten flüssigen Additive auf,
c) Sie haben eine schnelle Auflösezeit und setzen so alle enthaltenen Attraktoren frei,
und dies sind nur ein paar Beispiele.
Zu diesen Pellets gibt es auch noch unseren neuen Bait Aktivator. Damit bin ich in der Lage meine Pellets so aufzubereiten wie ich sie gerne haben möchte.
Man kann damit natürlich noch vieles mehr anstellen, dies jedoch bleibt jedem selbst überlassen. Für mich und mein Angeln ist es sehr komfortabel diese beiden Produkte mit in meiner Kiste zu haben, da ich meist instant Angel und nicht viel Zeit für Vorbereitung habe.
Alles in allem ein sehr schöne Produkte gerade für die kalte Jahreszeit die einem in der Praxis einige schöne Fische bescheren werden. Probiert es einfach einmal aus, mich braucht man dafür nicht mehr zu begeistern da diese schon lange einen Platz in meinem Futtereimer besitzen.
Euch allen eine gute Winterzeit am Wasser …
Marcus